Vom Minimalkonsens zum Maximaldissens
Abstract
Den Ausgangspunkt bietet eine kritische Überblicksdarstellung der Hauptstrategien bisheriger Integrationsbestrebungen in der Psychotherapie. All diese Bemühungen - theoretische Integration, gemeinsame Wirkfaktoren, Eklektizismus, metadisziplinäre Integration und der Versuch, eine gemeinsame Sprache zu finden - erscheinen v.a. in Hinblick auf den dabei vorausgesetzten unifikationistischen Anspruch unreflektiert und zudem standespolitisch bedenklich. Darauf wird ein wissenschaftstheoretischer Rahmen vorgestellt, der die Psychotherapie in ihrer charakteristisch differenzierten Form beläßt und ihr dennoch eine klare Verbindlichkeit als wissenschaftliche Disziplin ermöglicht. Voraussetzung dafür ist, daß die einzelnen Schulen die Heterogenität des Feldes zu akzeptieren bereit sind und in einen nach bestimmten Kriterien strukturierten Dialog eintreten, in dem sie ein Verständnis der jeweils eigenen Hintergrundannahmen, der Bedingungen der eigenen Gewordenheit erarbeiten können. Erst aus solchen gerade hinsichtlich der unreduzierbaren Unterschiede verstandenen Begegnungen zwischen den einzelnen Schulen läßt sich das Potential und die Richtungsimpulse für einen nach oben hin offenen Prozeß der Psychotherapieintegration entwickeln.Schlüsselwörter:
Psychotherapie, Wissenschaftstheorie, Integration von Theorien.
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Veröffentlicht
01.10.1997
Zitationsvorschlag
Slunecko, T. (1997). Vom Minimalkonsens zum Maximaldissens. Psychotherapie-Wissenschaft, 5(4), 219–232. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/599
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