Empirie zur Empirie - Zur Überwindung des Widerstandes gegen den empirischen Nachweis eigenen psychoanalytischen Handelns

Autor/innen

  • Michael Lukas Moeller

Abstract

„Die Psychoanalyse und Gruppenanalyse wird nicht überleben können, wenn wir nicht nachweisen, was wir tun und wie gut wir es tun. “ Dieser Überzeugung entsprechend wurde in einem mühsamen zehnjährigen Diskurs in den überregionalen Gruppenanalyse-Seminaren (GRAS) ein Forschungsprojekt installiert. In Form eines Erlebnis- und Reflektionsberichtes werden Momente skizziert, die Analytiker in großer Ambivalenz vor einer empirischen Begleitforschung unschlüssig verharren lassen. Besonderes Augenmerk gilt der Widerstandsbearbeitung, der Neigung der analytischen Mitglieder, sich selbst zu verhüllen, der aufrechten Diskussion, welche Methoden angemessen sind, der damit einhergehenden Angst vor beruflicher Beschämung und dem Sichtbarwerden eigener Defekte und Konflikte, einer Art Identitätsdefekt, den sonst allgemein üblichen Bereich empirischer Nachweise eigenen Handelns für Außenstehende nicht integrieren zu können. Dagegen hat der Anspruch der Klientel gestellt zu werden. Ein neues kritisches Selbstverstehen ist notwendig. Es beinhaltet die Befunde erläuternd zurückzuspielen. Derzeit sind 105 Gruppen in die Untersuchung integriert.

Schlüsselwörter:
Psychotherapieforschung, Gruppenpsychoanalyse, Giessen-Test, Widerstand, Evaluation.

Autor/innen-Biografie

Michael Lukas Moeller

Michael Lukas Moeller, Prof. Dr. med., Psychoanalytiker, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Arbeitsschwerpunkte: Engagement für die Selbsthilfegruppenbewegung in Deutschland, Psychoanalyse der Zweierbeziehungen und Paargruppenanalyse, Leitung der überregionalen Fort- und Weiterbildung GRAS ( Gruppenanalyse-Seminare) vom Einzel- zum Gruppenanalytiker. Förderung von Zwiegesprächsnetzen in 12 Städten (Medientitel „Papst der Paare"), psychoanalytische Theorie und Praxis, Beziehungsmedizin.

Korrespondenz: Prof. Dr. med. Michael Lukas Moeller, Institut für Medizinische Psychologie am Zentrum der Psychosozialen Grundlagen der Medizin, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Haus 56, Theodor-Stern-Kai 7, D-60590 Frankfurt/M.

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Veröffentlicht

01.04.2000

Zitationsvorschlag

Moeller, M. L. (2000). Empirie zur Empirie - Zur Überwindung des Widerstandes gegen den empirischen Nachweis eigenen psychoanalytischen Handelns. Psychotherapie-Wissenschaft, 8(2), 51–60. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/524