Die strategische Inszenierung des Unbewussten. Das analytische Psychodrama und seine Eröffnung des Schauplatzes des Anderen. - Ein Überblick, gefolgt von einer umfassenden Bibliographie
Abstract
Der Beitrag versteht sich zunächst als Versuch, die historische Entwicklung und den aktuellen Stand jener unter dem Begriff „Analytisches Psychodrama“ einzureihenden Psychotherapieverfahren darzustellen, welche in unterschiedlicher Weise das spontane Spiel und spezifische Techniken des Moreno’schen Psychodramas mit psychoanalytischen Behandlungsprinzipien auf der Grundlage der psychoanalytischen Neurosenlehre verbinden. Obwohl Moreno sein Psychodrama als Antithese zur Psychoanalyse verstanden wissen wollte, finden sich schon bei ihm Ansätze zu einer Synthese im Sinne eines analytischen Psychodramas. Allerdings entwickelte erst in den Fünfzigerjahren eine Gruppe von französischen Psychoanalytikern in systematischer Weise verschiedene Konzepte zur Verwendung psychodramatischer Methoden in Einzel- und Gruppensettings unter Wahrung psychoanalytischer Behandlungsprinzipien.
Im deutschen Sprachraum gab es zwar an verschiedensten Orten immer wieder Versuche, das Psychodrama aus und mit psychoanalytischen Perspektiven zu praktizieren, doch gab es bis etwa 1980 nur ein theoretisch fundiertes und methodisch systematisiertes schulförmiges Verfahren, welches von Ploeger und Mitarbeitern als „tiefenpsychologisch“ fundierte Psychodramatherapie eingesetzt wurde. In Österreich wird seit mehr als 10 Jahren in Anlehnung an französische-Ansätze eine als „Psychodramatische Gruppenanalyse “ (Wiener Modell) bezeichnete Methode angewandt, die einerseits dem Ursprung des Psychodramas als Stegreifspielen größerem Ausmaß verpflichtet ist, andererseits gruppenpsychoanalytische Konzepte, deren Blick sich auf die Gruppe als eine Ganzheit richtet, stärker berücksichtigt.
Anhand einer zusammenfassenden Gruppenverlaufsbeschreibung soll diese Methode deutlicher herausgestellt werden.
Schlüsselwörter:
Psychodrama, Gruppenpsychotherapie, Gruppenanalyse, Stegreifspiel, acting-in.
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