Vom Trauma zur Widerstandsfähigkeit – vom Individuum zur Gemeinschaft

Der Beitrag der EMDR-Therapie zur Traumabehandlung

Auteurs

  • Isabel Fernandez

DOI :

https://doi.org/10.30820/1664-9583-2022-2-31

Mots-clés :

Trauma, EMDR, Posttraumatisches Wachstum, Resilienz

Résumé

Im Verlauf der letzten Jahre erlebten wir die Entwicklung von Kenntnissen, Werkzeugen und gar internationalen Richtlinien, die die Bedeutung einer psychologischen Behandlung nach persönlichen und kollektiven traumatischen Erlebnissen hervorheben. Auch im Bereich der EMDR-Therapie wurde die Entwicklung genau verfolgt. Der Therapieansatz wurde angepasst und weiterentwickelt, um auch in schwierigen Situationen und bei Menschen mit unterschiedlichem kulturellem, religiösem und sprachlichem Hintergrund anwendbar zu sein. In diesem Artikel wird der Beitrag der EMDR-Therapie zur Psychotherapie untersucht. Dazu werden praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Veröffentlichungen beschrieben, die ihre Wirksamkeit belegen. Wie wir feststellen konnten, haben viele Menschen, die ein traumatisches Ereignis überlebt haben, diese Erfahrungen überwinden und weiterleben können. Es ist wichtig, die verschiedenen Stadien zu berücksichtigen, die Patient*innen in Stressreaktionen durchlaufen, und zu prüfen, welche Art der Intervention am besten geeignet ist, um die Resilienz der Betroffenen zu stärken und ein posttraumatisches Wachstum zu ermöglichen. Insbesondere Minderjährige und die gefährdetsten Bevölkerungsgruppen benötigen spezielle psychologische Interventionen, die dem Trauma entsprechen und die Symptome reduzieren, die Patient*innen stabilisieren und die Entwicklung persönlicher und gemeinschaftlicher Schutzfaktoren ermöglichen, die die Widerstandsfähigkeit fördern. In der wissenschaftlichen Literatur zu diesem Thema wird hervorgehoben, wie wichtig es ist, in den verschiedenen Traumaphasen entsprechend zu intervenieren, um psychischen Störungen vorzubeugen, Risikofaktoren zu minimieren und vor allem die posttraumatische Anpassung sowie Entwicklung zu fördern. Inzwischen wurde EMDR in verschiedenen Traumasituationen angewandt, auch in humanitären Notsituationen mit gefährdeten Bevölkerungsgruppen, in unterschiedlichen Traumaphasen, in Einzelund Gruppenbehandlung.

Biographie de l'auteur

Isabel Fernandez

Dr. Isabel Fernandez ist Klinische Psychologin, Psychotherapeutin, Direktorin des Centro di Ricerca Psicotraumatologica in Mailand, Vorsitzende der Associazione per l’EMDR in Italien, Vorsitzende des Verbands EMDR Europe sowie Autorin zahlreicher Artikel und Bücher über Traumata und EMDR. Sie war Mitglied des ständigen Ausschusses Traumata und Katastrophen und des Ausschusses Prävention und Intervention der Europäischen Föderation der Psycholog*innenverbände.
031-036 31193

Comment citer

Fernandez, I. (2022). Vom Trauma zur Widerstandsfähigkeit – vom Individuum zur Gemeinschaft: Der Beitrag der EMDR-Therapie zur Traumabehandlung. Science psychothérapeutique, 12(2), 31–36. https://doi.org/10.30820/1664-9583-2022-2-31