Über Patienten schreiben
Abstract
Es werden einige typische Schwierigkeiten diskutiert, die beim Schreiben über Patienten zu beachten sind, besonders wenn an eine breitere Öffentlichkeit gedacht ist: das Sammeln von beachtenswerten Daten und Passagen kann die Haltung des Therapeuten verändern in Richtung auf eine Objektivierung der Beziehung; der Patient kann diese Veränderung bemerken. Eine besonders wichtige Frage ist die Zustimmung des Patienten. Geschieht die Publikation ohne Wissen des Patienten, können Unbehagen und Schuldgefühle beim Therapeuten auftreten. Von Bedeutung ist die Frage der Anonymisierung, die mit und ohne den Patienten erfolgen kann. Erfolgt sie mit dem Patienten, entsteht oft eine vertrauensvolle Solidarität, die zu einer Vertiefung der Arbeitsbeziehung führen kann. Anders ist die Situation, wenn das Schreiben für eine Darstellung in einem für den Patienten unzugänglichen Fachkreis erfolgt.Schlüsselwörter:
Anonymisierung; Zustimmung; Missbrauch; Diskretion; Verrat; Gutachten; Arbeitsbündnis; Diagnose; Gegenübertragung.
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Veröffentlicht
01.07.2005
Zitationsvorschlag
Moser, T. (2005). Über Patienten schreiben. Psychotherapie-Wissenschaft, (3), 100–104. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/356
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