Heilung als Ko-Kreation – Wechselseitige Regulierung im psychotherapeutischen Prozess

Autor/innen

  • Chris Jaenicke

Abstract

Die Grundannahme dieses Beitrages lautet, dass die psychotherapeutische Begegnung beide Beteiligten verändert. Teilweise geschieht dies automatisch durch wechselseitige Regulierung und stellt somit keine großen Anforderungen an unser therapeutisches Können. In langen und intensiven Behandlungsprozessen wird unsere Verwicklung mit unseren Patienten jedoch zu kritischen Augenblicken in der Begegnung führen, in denen unsere Grundannahmen über uns selbst, den Anderen und die Welt auf dem Prüfstand stehen. In tiefen Prozessen treffen subjektive Welten aufeinander, und wir sind aufgerufen, unsere fundamentalen Organisationsprinzipien partiell zu reorganisieren. Ich behaupte, dass die Therapie keine bleibende Wirkung zeigen wird, es sei denn, wir sind imstande, dieser Herausforderung gerecht zu werden und die Tiefe unserer Verwicklung anzunehmen. Um zu verändern, müssen wir uns selbst verändern lassen. In diesem Sinne ist nicht nur die Therapie, sondern auch die Heilung eine Ko-Kreation.

Schlüsselwörter Subjektivität, wechselseitige Regulierung, Intersubjektivität, Heilung als Ko-Kreation.

Autor/innen-Biografie

Chris Jaenicke

Chris Jaenicke, Dipl.-Psych. (DPG) hat Psychologie in Heidelberg studiert und seine psychoanalytische Ausbildung in New York (N.P.A.P.) gemacht. Er ist Lehranalytiker, Supervisor, Dozent bei der Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse und Psychotherapie e.V. (A.P.B.) in Berlin. Lehranalytiker und Supervisor D.G.P.T. Er ist Mitglied am Institut für Psychotherapie e.V. Berlin (PaIP) und in eigener Praxis in Berlin tätig. Forschungsschwerpunkte und Publikationen zur Intersubjektivitätstheorie und Selbstpsychologie. Sein Buch Das Risiko der Verbundenheit - Intersubjektivitätstheorie in der Praxis erschien bei Klett-Cotta/Leben Lernen, Stuttgart, 2006.Sein nächstes Buch mit dem Titel Fortschritt und Versagen in der Psychoanalyse. Die wechselseitige Regulierung in dem therapeutischen Prozess, wird im Verlag Klett-Cotta, Stuttgart, 2010 erscheinen.Er ist Mitherausgeber von Selbstpsychologie. Europäische Zeitschrift für Psychoanalytische Therapie und Forschung, Brandes und Apsel.

Korrespondenz: Chris Jaenicke, Knobelsdorffstraße 45, 14059 Berlin, Deutschland

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Veröffentlicht

01.01.2009

Zitationsvorschlag

Jaenicke, C. (2009). Heilung als Ko-Kreation – Wechselseitige Regulierung im psychotherapeutischen Prozess. Psychotherapie-Wissenschaft, (1), 9–14. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/60