Ergebnisqualität ambulanter Psychotherapie: Ergebnisse aus der Grundversorgung in der Schweiz

Autor/innen

  • Aureliano Crameri
  • Margit Koemeda
  • Volker Tschuschke
  • Peter Schulthess
  • Agnes von Wyl

Abstract

Die Ergebnisqualität von ambulanten Psychotherapien aus der Grundversorgung in der Schweiz wurde überprüft. Die untersuchte Stichprobe umfasste 300 Patienten, welche mehrheitlich mit einem tiefenpsychologischen oder humanistischen Therapieverfahren behandelt wurden. Die häufigsten Hauptdiagnosen waren affektive Störungen und Angststörungen; zwei Drittel der Patienten hatten eine oder mehrere komorbide Störungen. Fehlende Outcome-Werte wurden mit der multiplen Imputation behandelt. Die Analyse der Prä-post-Veränderungen zeigte grosse signifikante Effektstärken bei den globalen Massen der psychosozialen Beeinträchtigung und der Symptombelastung. Die Ergebnisse der vorliegenden Stichprobe wurden mit denen aus Effectiveness-Studien verglichen, in welchen das Outcome von kognitiv-behavioralen Behandlungsansätzen evaluiert wurde. Der Vergleich zeigte, dass die Effektivität von humanistischen und tiefenpsychologischen Therapien vergleichbar mit der von evidenzbasierten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Verfahren ist.

Schlüsselwörter: Ergebnisqualität, Routineversorgung, ambulante Psychotherapie, Prä-post-Vergleich, multiple Imputation

Autor/innen-Biografien

Aureliano Crameri

Aureliano Crameri, MSc, Qualitätsmanager, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Forschung Psychotherapie und psychische Gesundheit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie, Dozent für Forschungsmethoden.

Margit Koemeda

Margit Koemeda, Dr. Dipl.-Psych., Psychotherapeutin ASP, Lehrtherapeutin und Trainerin SGBAT, IIBA. Mitglied der Wissenschaftskommission der Schweizer Charta für Psychotherapie; Redaktionsmitglied in drei Fachzeitschriften; Autorin von Büchern und Fachartikeln zu Themen der Psychotherapieforschung und Körperpsychotherapie.

Volker Tschuschke

Volker Tschuschke, Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Psych., ist emeritierter ehemaliger Lehrstuhlinhaber des Faches Medizinische Psychologie an der Universitätsklinik Köln, jetzt Leiter des Studiengangs Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Berlin. Er ist Psychoanalytiker und war jahrelang Dozent an verschiedenen Ausbildungsinstituten, ist Autor von zahlreichen Büchern und Beiträgen in internationalen und nationalen Fachzeitschriften und arbeitet außerdem als Psychotherapeut und Supervisor.

Peter Schulthess

Peter Schulthess, MSc, Psychotherapeut ASP, Ausbildner für Gestalttherapie am IGW Schweiz. Internationale Lehrtätigkeit für Gestalttherapie. Präsident der Schweizer Charta für Psychotherapie und Mitglied in deren Wissenschaftskommission. Redaktion „Psychotherapie-Wissenschaft“. Diverse Publikationen zur Psychotherapie und Gestalttherapie, Herausgeber einer Buchreihe zur Gestalttherapie im Verlag EHP.

Agnes von Wyl

Agnes von Wyl, Prof. Dr., ist Leiterin der Abteilung Forschung Psychotherapie und psychische Gesundheit an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie. Sie arbeitet ausserdem als Dozentin und psychoanalytische Psychotherapeutin. Ihre Forschungsgebiete umfassen Psychotherapieforschung, Infant Mental Health und psychische Gesundheitsförderung.

Veröffentlicht

29.04.2015

Zitationsvorschlag

Crameri, A., Koemeda, M., Tschuschke, V., Schulthess, P., & von Wyl, A. (2015). Ergebnisqualität ambulanter Psychotherapie: Ergebnisse aus der Grundversorgung in der Schweiz. Psychotherapie-Wissenschaft, 4(2), 96–107. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/148

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