„Ein stilles, sanftes Sausen“: Psychotherapie, Psychoanalyse und Religion
Abstract
Es kommt vor, dass in Psychotherapien Religiosität und Glaube plötzlich zu zentralen Themen werden. Ich zeige auf der Grundlage der psychoanalytischen Theorie und Praxis, dass es nicht Aufgabe des Therapeuten sein kann, auf eine wie auch immer verstandene Realität zu verweisen; weder soll er den Klienten zur Rationalität noch zu einem Glauben zurückführen. Die Ethik des Symbolischen gebietet es, Signifikanten und symbolischen Wahrheiten auf jener Ebene zu begegnen, auf der sie für das Subjekt ihre Wirkung entfalten können. Ein Glaube kann mit einem unbewussten Phantasma verwoben sein; in diesem Fall wird er sich mit dessen Durcharbeitung und Auflösung verändern. Ein radikaler Atheismus wie ein fundamentalistischer Glaube verhindern beide, dass heilige Texte (sowie alle anderen Texte und gesprochenen Sätze) das Subjekt erreichen und seine Wirklichkeit relativieren.Schlüsselwörter Psychotherapeutische Technik; Psychoanalyse; Religion; Atheismus; Fundamentalismus; Sektenwesen; Phantasie
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Veröffentlicht
01.04.2008
Zitationsvorschlag
Sträuli, D. (2008). „Ein stilles, sanftes Sausen“: Psychotherapie, Psychoanalyse und Religion. Psychotherapie-Wissenschaft, (2), 74–80. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/91
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