Studie: „Psychotherapie in Krankenanstalten"
Abstract
Die Studie dokumentiert die Einstellung von Ärztinnen, Pflegepersonal, Verwaltungsangestellten und weiteren Personen (DSA, MTD usw.), die im Spitalsdienst tätig sind, zum Fragenkomplex „Psychotherapie in Krankenanstalten“.
Die Hauptergebnisse sind, wie folgt: Die generelle Einstellung zu „Psychotherapie in Krankenhäusern“ ist bei allen Respondentinnen überwiegend positiv, obwohl die Meinung vertreten wird, daß die Effizienz der Psychotherapie in der freien Praxis stärker gegeben sei als in Krankenanstalten. Auch die Gesetzesnovelle (§ 22b KAG), in der die Implementierung von Psychotherapie in Krankenanstalten geregelt ist, wird mehrheitlich begrüßt.
Sobald es jedoch um die Umsetzung in Form konkreter Zusammenarbeit geht, zeigen sich signifikante Einstellungsunterschiede zwischen ÄrztInnen und dem Pflegepersonal:
Die ÄrztInnen scheinen bezüglich Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Psychotherapie in Krankenanstalten und Zusammenarbeit mit einem/r PsychotherapeutIn teilweise noch reserviert zu sein.
Beim Pflegepersonal wird verstärkt ein Wunsch nach Psychotherapie im Krankenhausbereich ausgesprochen. Primär für den stationären Bereich, vor allem in Abteilungen wo Psychotherapie ergänzend angewendet werden kann und zwar als Krisenintervention und Entlastung von Pflegepersonal und/oder ÄrztInnen bei chronischen bzw. schweren Fällen (z.B.: Onkologie, Psychiatrie, Neurologie, Chirurgie, Gynäkologie u. dergleichen). Sekundär sieht man die Einsatzmöglichkeit für Supervision und psychische Entlastung dieser Berufsgruppe.
Aufgrund dieser Ergebnisse scheint also noch Aufklärungsarbeit für die rationale Argumentation „pro “Psychotherapie in Krankenanstalten (nachhaltige Kosten-Nutzen-Überlegungen) sowie für die emotionale Akzeptanz durch die ärztlichen KollegInnen (partnerschaftlich) notwendig zu sein.
Schlüsselwörter:
Psychotherapie, Ärzte, Pflegepersonal, Psychotherapie in Krankenanstalten, Psychosomatik.
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