Taxonomie der Psychotherapieforschung
Abstract
Die Entwicklung der Psychotherapieforschung von der klassischen Fallgeschichte über den Nachweis der Wirksamkeit in der Legitimationsforschung bis hin zur Differenzierung der Ergebnisbedingungen in der differentiellen Psychotherapie-Effizienzforschung wird als Hintergrund für die aktuelle Diskussion skizziert; sie betrifft eine Psychotherapieforschung, die nicht unter Laborbedingungen, sondern unter denen der therapeutischen Praxis absolviert werden kann. Die Diskussion der Menschenbildannahmen, der Störungskonzepte, der Therapietechniken und der Berücksichtigung der Patientensubjektivität zeigt unterschiedliche Ansätze der klassischen Psychotherapieforschung und der Praxisforschung. Aus der Sicht der Praxis werden in der herkömmlichen Forschung eher untypische Patienten unter untypischen Behandlungsbedingungen auf untypische Outcome-Kriterien hin analysiert In der Praxisforschung sollen Aspekte des Subjektiven, des Qualitativen, der Beziehung und theoriegeleitete Konzepte des jeweiligen Therapieansatzes stärker berücksichtigt werden. Die Frage nach der Wirksamkeit spezieller Praxistherapien kann durch Beobachtungsstudien unter naturalistischen Bedingungen besser beantwortet werden als durch die nicht in jedem Fall angemessenen randomisierten klinischen Studien. Beispiele aus eigenen aktuellen Therapiestudien illustrieren die vorgeschlagene Vorgehensweise.Schlüsselwörter: Psychotherapieforschung, Praxisforschung, randomisierte Studien, qualitative Forschung.
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Veröffentlicht
01.04.1998
Zitationsvorschlag
Rudolf, G. (1998). Taxonomie der Psychotherapieforschung. Psychotherapie-Wissenschaft, 6(2), 80–91. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/583
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