Von der Problemlösung zur Lösungskonstruktion - Wege der systemisch-lösungsorientierten Kurzzeittherapie
Abstract
Der Artikel zeichnet den Weg der systemischen Kurzzeittherapie von einem reinen Problemlösemodell - die Problemkenntnis ist hier Vorbedingung der Lösungsfindung - zu einem Lösungskonstruktionsmodell nach. In Anlehnung an die Selbstorganisationstheorie wird das Vorgehen der systemisch-lösungsorientierten Kurzzeittherapie als ein Schaffen von Bedingungen für die Möglichkeit selbstorganisierter Phasenübergänge für komplexe bio-psycho-soziale Systeme dargestellt. Die neueren Varianten „Systemischer Therapie“ bedienen sich zur Verfolgung dieses Ziels der Aktivierung der Ressourcen der Klienten und der Stärkung ihrer Eigenverantwortlichkeit. Dabei ist es nicht länger notwendig, die problem-erzeugenden und problemerhaltenden Muster zu rekonstruieren, um Veränderungen einzuleiten. Dies führt auch zu einem neuen Rollenverständnis innerhalb der Therapeut-Klient-Beziehung: der Therapeut wird zum Experten für den Prozeß und den Umgang mit den Besonderheiten von Menschen und sozialen Systemen, nicht zum Experten für Lösungen.
In der abschließenden Diskussion werden fünf Grundbereiche dargestellt, die die Wirksamkeit der systemisch-lösungsorientierten Kurzzeittherapie begründen helfen. Es wird darauf verwiesen, daß eine weitgehende Ähnlichkeit dieses Ansatzes mit dem Konzept zu einer Allgemeinen Psychotherapie besteht und daß Bedarf besteht, die Wirksamkeit von systemisch-lösungs-ori-entierter Kurzzeittherapie durch weitere wissenschaftlich fundierte Effektivitätsstudien zu untermauern.
Schlüsselwörter:
Lösungsorientierter Ansatz, Problemlösemodell, Lösungskonstruktionsmodell, RessourcenOrientierung, Selbstorganisationstheorie, Eigendynamik des Systems.
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