Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit von ambulanten Körperpsychotherapien - Eine Multicenter-Studie in Deutschland und der Schweiz

Autor/innen

  • Margit Koemeda-Lutz
  • Martin Kaschke
  • Dirk Revenstorf
  • Thomas Scherrmann
  • Halko Weiss
  • Ulrich Soeder

Abstract

Es wird ein Zwischenbericht über eine laufende Multicenterstudie zur begleitenden Evaluation der Wirksamkeit von ambulanten Körperpsychotherapien in Deutschland und der Schweiz vorgelegt. Von 38 deutschen und schweizer Mitgliedsinstitutionen der European Association for Body Psychotherapy (EABP) nehmen 8 teil. Die Schweizer Institute sind außerdem Mitglieder der Schweizer Charta für Psychotherapie.

Zu verschiedenen Messzeitpunkten (Therapiebeginn, ein halbes Jahr nach Therapiebeginn, Therapieende [max. 2 Jahre nach Therapiebeginn]) werden mittels gut eingeführter Fragebögen (u.a. BAI, BDI, SCL-90-R, IIP-D) Symptome und Befindlichkeit der Patientinnen erhoben. Daten der 1-Jahres-Katamnese sind derzeit noch nicht verfügbar.

Patientinnen, die eine körperpsychotherapeutische Behandlung aufsuchen (n = 157). sind im Hinblick auf sozio-demographische und psychopathologi-sche Merkmale mit anderen ambulanten PsychotherapiepatientInnen vergleichbar.

Nach sechs Monaten Behandlung haben sie eine signifikante Besserung mit kleinen bis mittleren Intraclass-Effektstärken erfahren. Zum Behandlungsende werden in allen Skalen große Effekte erzielt. Letzteres Ergebnis basiert auf einer vorläufig noch schmalen Datenbasis (n = 21).

Die Autoren werten diese Ergebnisse als Unterstützung für den Anspruch von Körperpsychotherapeutlnnen auf Anerkennung ihres Beitrags in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung und als Ermutigung für zukünftige spezifischere Forschungsprojekte.

Schlüsselwörter:
Psychotherapieforschung; Körperpsychotherapie; Wirksamkeit; Ergebnisqualität; Effektstärke.

Autor/innen-Biografien

Margit Koemeda-Lutz

Margit Koemeda-Lutz, Dr. rer. soc., Dipl.-Psych., Studium der Psychologie, Soziologie und Linguistik in Konstanz und Zürich, mehrjährige Mitarbeit an einem neuropsychologischen Forschungsprojekt der DFG an der Universität Konstanz, Gründungsmitglied und im Leitungsteam der Breitensteiner Psychotherapiewochen (1981-2000); Psychotherapeutin SPV, Bioenergetische Analytikerin, Lehrtherapeutin und Supervisorin SGBAT in freier Praxis; Vorstandsmitglied SGBAT (1994-2001).

Korrespondenz: Dr. Margit Koemeda, Fruthwiler Strasse 70, CH-8272 Ermatingen

Martin Kaschke

Martin Kaschke, Dipl.-Psych., Dipl.-Biol., Hakomi-Therapeut, Studium und Therapieausbildung in Heidelberg, arbeitet als Forschungskoordinator bei der vorliegenden Studie und bereitet seine Dissertation im Bereich der Evaluation von Körperpsychotherapie vor.

Dirk Revenstorf

Dirk Revenstorf, Prof. Dr. rer. soc., Dipl.-Psych., Psychologiestudium an der Universität Hamburg; Persönlichkeits- und Psychotherapieforschung am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und an der Universität Konstanz. Professor für Klinische Psychologie an der Universität Tübingen und an der Universidad de las Americas Puebla (Mexico). Seit 1984 Vorsitzender der Milton Erickson Gesellschaft (Deutschland). Psychotherapeutische Zusatzausbildungen: Verhaltenstherapie, Gestalttherapie, Hypnotherapie, Körperpsychotherapie; Arbeitsbereiche: Persönlichkeitstheorie, Forschungsmethodik, Psychotherapieforschung, Verhaltenstherapie, Hypnose, Paartherapie, Psychotherapie-Ausbildung

Thomas Scherrmann

Thomas Scherrmann, Dr. rer. soc., Dipl.-Psych., Promotion über Belastungs-Bewältigungs-Prozesse bei Familien schizophrener Menschen. Leitung von Forschungsprojekten und Fortbildungen im Bereich Angehörigenarbeit bei Betroffenen von endogenen Psychosen. Kassenzulassung Verhaltenstherapie, klinische Hypnose. Zertifizierter Hakomi-Therapeut. Praxis für Psychotherapie und Shiatsu in Tübingen, independent researcher.

Halko Weiss

Halko Weiss, Dipl. Psych., Studium der Psychologie in Hamburg. Psychologischer Psychotherapeut und Supervisor (BDP). Gründungsmitglied und Senior Trainer des Hakomi Institute, Inc., in Boulder, Colorado. Internationaler Direktor des Hakomi Institute of Europe, e.V., in Heidelberg. Psychotherapeutische Arbeit in eigener Praxis und in verschiedenen Institutionen; Trainer für Führungskräfte; Ausbilder für Körperpsychotherapie in Europa, Nordamerika, Neuseeland und Australien.

Ulrich Soeder

Ulrich Soeder, Dipl.-Psych., Studium in Heidelberg, 1996 bis 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dresden in den Fachbereichen Klinische Psychologie und Medizinische Psychologie, Hakomi-Therapeut. Arbeitsschwerpunkte: Psychiatrische Epidemiologie, psychotherapeutische Versorgungsforschung, Rückenschmerzprävention, Evaluation.

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Veröffentlicht

01.04.2003

Zitationsvorschlag

Koemeda-Lutz, M., Kaschke, M., Revenstorf, D., Scherrmann, T., Weiss, H., & Soeder, U. (2003). Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit von ambulanten Körperpsychotherapien - Eine Multicenter-Studie in Deutschland und der Schweiz. Psychotherapie-Wissenschaft, 11(2), 70–79. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/432