Psychotherapie in Zeiten von Disruption
Oder: Die Vertreibung der Psychotherapie aus dem Paradies?
DOI:
https://doi.org/10.30820/1664-9583-2022-2-69Schlagworte:
Psychotherapie, Disruption, Desillusionierung, der imaginierte Dritte im Therapiezimmer, humanistisches Menschenbild, PutinAbstract
Die Welt sieht sich, Psychotherapie ebenso, mit einer sich rasant entwickelnden Komplexität von Disruption konfrontiert. Die Covid-19-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine haben die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Politiker sprechen inzwischen von einer Zeitenwende, die die Welt noch für Jahre in Atem halten wird. Psychotherapie sah sich selbst seit vielen Jahren mit einschneidenden Disruptionen konfrontiert. Diese Erfahrung führte vielfach zu einer Desillusionierung. Das Erleben (sowie die Bearbeitung) von Disruption taucht im Therapiezimmer wie ein imaginierter fremder Dritter auf, der ohne um Erlaubnis gefragt zu haben, ein Eigenleben entfalten kann. Sei es die Krankenkasse, der Krieg in der Ukraine, das Psychotherapeutengesetz, die Pandemie usw. Psychotherapie tut gut daran, sich für diese gesellschaftlichen Entwicklungen zu öffnen. Psychotherapie wird sich dabei konkret, aber auch paradigmatisch neu im Zusammenspiel von Übertragungsund Realbeziehung verorten. Dies ermöglicht Psychotherapie auch ein neues Selbstverständnis bzgl. der zugrundeliegenden humanistischen Werte.Zitationsvorschlag
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