Sexuelle Grenzverletzungen und -überschreitungen in Psychotherapien
Eine Befragung unter österreichischen Psychotherapeut/innen und Folgetherapeut/innen betroffener Patient/innen
DOI:
https://doi.org/10.30820/1664-9583-2022-1-77Schlagworte:
sexuelle Grenzverletzungen, sexuelle Grenzüberschreitungen, sexueller Missbrauch, Psychotherapie, Folgetherapie, Online-BefragungAbstract
Sexuelle Grenzverletzungen und -überschreitungen im Rahmen einer Psychotherapie werden von etwa 10 % aller Psychotherapeut/innen begangen. Ziel der Studie war, die Folgen für Betroffene und den therapeutischen Umgang von Folgetherapeut/innen aufzuzeigen. 330 österreichische Psychotherapeut/innen wurden hinsichtlich ihrer Erfahrungen und ihres therapeutischen Umgangs mit Patient/innen, die in Vortherapien sexuelle Grenzüberschreitungen erleben mussten, mittels eines selbstkonstruierten Fragebogens befragt. Jede/r sechste befragte Therapeut/in (16.1 %, n = 53) wurde bereits von Patient/innen aufgesucht, die in einer früheren Psychotherapie sexuelle Grenzverletzungen erfahren haben. In allen berichteten Fällen zog der sexuelle Kontakt mit Psychotherapeut/innen schädliche Folgen bis hin zu Traumatisierungen nach sich. Entgegen den empfohlenen Regeln gab die Mehrheit der Befragten ein Vorgehen an, das nicht zunächst die Auswirkungen der sexuellen Grenzüberschreitungen in den Behandlungsmittelpunkt stellt. Sexuelle Grenzüberschreitungen in der Psychotherapie sollten in Aus-, Fortund Weiterbildungen als Thematik obligatorisch verankert werden. Die Ergebnisse liefern Anhaltspunkte für diesbezügliche Inhalte.Zitationsvorschlag
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