Das Affektgeschehen als Schaltstelle zwischen psychischer und psychosomatischer Symptomatik
Abstract
Ohne auf die etablierten psychosomatischen Erklärungsansätze näher einzugehen, wird, anhand eines ausführlichen Fallbeispieles, in einer erfahrungsnahen Weise versucht, die entscheidende Schaltstelle des psychosomatischen Prozesses, d. h. den Ort, an dem es zur Weichenstellung zwischen psychisch sich äußerndem und psychosomatischem Symptom kommt, zu beschreiben. Mit erfahrungsnahe ist auch eine Darstellung gemeint, die die grundlegende Kluft zwischen der Außenperspektive, wie sie die Physiologie einnimmt, und der Innenperspektive des Erlebens zu überbrücken. Dabei wird die Entwicklung vom Affekt zum Gefühl als Ausgangspunkt für Störungen der Affektentwicklung bezeichnet. Kommt es zur Desintegration des Affekts, dann folgt daraus auch die Entkoppelung seiner Bestandteile, die Belastungssituation kann nicht mehr richtig interpretiert werden und gegen das Ungleichgewicht steuernde Handlungen werden verunmöglicht. Der Weg zum (psycho)somatischen Symptom ist gebahnt. Wenn die Medizin aus einem Missverständnis heraus versucht, eine Außenperspektive einzunehmen, so fixiert sie die erfolgte Bedeutungsentleerung, und kausale therapeutische Maßnahmen sind nicht mehr möglich.Schlüsselwörter Psychosomatik; Affekt; Affektdesintegration; Psychotherapie; Gefühl; Symptombildung
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Veröffentlicht
01.01.2008
Zitationsvorschlag
Frischenschlager, O. (2008). Das Affektgeschehen als Schaltstelle zwischen psychischer und psychosomatischer Symptomatik. Psychotherapie-Wissenschaft, (1), 31–38. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/102
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