Die Pygmalion-Mythologie in der Psychotherapie
Abstract
Die 1950 von Alan Turing (1912-1954) aufgeworfene Frage „Können Maschinen denken?“ trug mit dazu bei, den Mythos der denkenden Maschine für das Computerzeitalter neu zu beleben. 16 Jahre später entwickelte Joseph Weizenbaum (1923-2008) in den Vereinigten Staaten ein Computerprogramm, das als Simulation eines Psychotherapeuten populär wurde. Dieses Programm erregte großes Aufsehen und motivierte auch andere Computerexperten, ähnliche Programme zu entwickeln, die heute im Internet als Chat bot firmieren und als Künstliche Intelligenz menschliche Gesprächspartner simulieren. In den 1960er Jahren erschien die Idee der „Simulation eines Psychotherapeuten“ noch abwegig. Seit den 90er Jahren etablieren sich allerdings im Internet explosionsartig Online-Angebote mit psychotherapeutischem Anliegen und provozieren insofern auch wesentlich gehaltvoller die Frage: „Ist die Simulation eines Psychotherapeuten bereits in greifbare Nähe gerückt?“ Auf der Suche nach einer Antwort erörtere ich zunächst die vorhandenen psychotherapeutischen Online-Angebote, bevor ich die Konstruktionsbedingungen und die Möglichkeiten einer Künstlichen Intelligenz in dem virtuellen Spektrum der psychotherapeutischen Dienste aufzeige und etabliere.Schlüsselwörter Psychotherapie; Grenzen der Psychotherapie; Psychotherapie im Internet; Online-Beratung; Online-Therapie; Künstliche Intelligenz; Automatisierte Psychotherapie; Entwicklung der Psychotherapie.
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Veröffentlicht
01.07.2008
Zitationsvorschlag
Hücker, F.-J. (2008). Die Pygmalion-Mythologie in der Psychotherapie. Psychotherapie-Wissenschaft, (3), 128–135. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/85
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