Systemische Therapie: Zwischen den Stühlen

Autor/innen

  • Tom Levold

Abstract

Die Systemische Therapie hat als eigenständige Grundorientierung in der deutschen Psychotherapie-Landschaft einen Platz als erfolgreicher Außenseiter einnehmen können, ohne jedoch bislang als anerkanntes Verfahren auch Zugang zu den psychotherapeutischen Versorgungssystemen zu erhalten. Der Aufsatz zeigt auf, dass die machtpolitische Organisation systemischer Interessen im Spannungsfeld konzeptueller Offenheit („Brokerage“) und organisationaler Schließung („Closure“) stets einer gewissen Ambivalenz unterlag. Diese Ambivalenz zeigt sich auch in der Geschichte des systemischen Feldes, die sich weniger als die Geschichte einer spezifischen Psychotherapie-Schule als die einer „Bewegung“ beschreiben lässt. Die spannende Frage, die gegenwärtig auch den systemischen Diskurs dominiert, ist, ob die Identität des systemischen Ansatzes erhalten bleiben kann, wenn die Systemische Therapie sich auf die Folgen ihrer womöglichen Anerkennung einlässt oder ob die Außenseiterrolle gar konstitutiv für den systemischen Ansatz sein könnte.

Schlüsselwörter Systemische Therapie, Therapieschule, therapeutische Bewegung, therapeutische Grundorientierung, Psychoanalyse, Psychotherapeutengesetz, Profession, Macht

Autor/innen-Biografie

Tom Levold

Tom Levold, Jg. 1953, Diplom-Sozialwissenschaftler, Lehrtherapeut, Lehrender Supervisor und Lehrender Coach (SG), Systemischer Psychotherapeut, Supervisor, Coach, Organisationsberater und Publizist, Mitbegründer der Systemischen Gesellschaft. Herausgeber von „Kontext“ und „systemagazin - Online-Journal für systemische Entwicklungen“.

Korrespondenz: Tom Levold, Institut für psychoanalytisch-systemische Praxis, Eiler Straße 18, 51107 Köln, Deutschland

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Veröffentlicht

01.10.2008

Zitationsvorschlag

Levold, T. (2008). Systemische Therapie: Zwischen den Stühlen. Psychotherapie-Wissenschaft, (4), 162–171. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/68