Die Magersucht der modernen Psychologie und Psychotherapie. Eine Replik auf das „Psychotherapie Forum" Vol. 3 No. 4 1995

Autor/innen

  • Doris Lier

Abstract

Der vorliegende Artikel versteht sich als Kritik an der im „Psychotherapie Forum“ verfolgten Politik des Qualitätsmanagements und damit der Objektivierung und Standardisierung seelischer Phänomene. Die hier gewählte Betrachtungsweise geht aus der Psychologie C. G. Jungs hervor und steht der „Archetypischen Psychologie“ nah. Meine Gedanken fußen auf einer phänomenologisch-metaphorischen Betrachtung unseres Zeitgeistes. Ich versuche zu zeigen, daß das moderne Effizienzdenken der Meßlatte und dem Komparativ verpflichtet ist und denselben Prinzipien untersteht, die in der Magersucht vorherrschend sind. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, inwiefern dieses Denken, das in Wirtschaftskreisen seinen berechtigten Platz haben mag, in Psychologie und Psychotherapie sinnvoll ist. Es geht letztlich um die Frage nach Wesen und Anliegen der Psychologie.

Schlüsselwörter:
Zeitgeist, Effizienz, Komparativ, Standardisierung, Fitness, Fortschritt, Magersucht, Qualitätsmanagement, Phänomenologie, Seele.

Autor/innen-Biografie

Doris Lier

Doris Lier, Lic. phil. I, dipl. analyt. Psychologin,  Psychotherapeutin SPV. Lehranalytikerin und Dozentin am C. G. Jung-Institut Küsnacht.

Korrespondenz: Doris Lier, Leonhardshalde 2, CH-8001 Zürich

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Veröffentlicht

01.04.1996

Zitationsvorschlag

Lier, D. (1996). Die Magersucht der modernen Psychologie und Psychotherapie. Eine Replik auf das „Psychotherapie Forum" Vol. 3 No. 4 1995. Psychotherapie-Wissenschaft, 4(2), 100–106. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/653