Zum Verhältnis von Forschung und Praxis in der Psychotherapie

Autor/innen

  • Jürgen Kriz

Abstract

Es wird der Frage nachgegangen, ob die gegenwärtigen kognitiven „Landkarten“ der Orientierung von Psychotherapeuten nützen, und wie weit große Teile gegenwärtiger Psychotherapieforschung noch dem Weltbild des 19. Jahrhunderts verhaftet sind. Die modernen Naturwissenschaften haben nämlich längst den Irrtum korrigiert, der Mensch könne sich als Erkennender beim Erkenntnisvorgang ausblenden - während die Mainstream-Psychotherapieforschung noch immer versucht, ein „objektives“ Bild ihres Gegenstandes zu zeichnen. Zudem wird die moderne Systemforschung in Physik und Chemie der „Arbeit am Lebendigen “ - u.a. Gestaltung aus inneren Kräften, Wechselseitigkeit des Geschehens - gerechter als Teile der Psychotherapieforschung.

Schlüsselwörter:
Psychotherapieforschung, Methodenkritik, Wissenschaftstheorie, Systemtheorie.

Autor/innen-Biografie

Jürgen Kriz

Jürgen Kriz, geb. 1944, Dr. phil., Professor an der Universität Osnabrück im FB Psychologie, Fach: Klinische Psychologie, und im FB Sozialwissenschaften, Fach: Empirische Sozialforschung, Statistik u. Wissenschaftstheorie. Psychotherapeut (in der GwG) und Ausbilder für klientzentrierte Psychotherapie. Korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse. Mitherausgeber von „Gestalt-Theory“ und „System Familie“ sowie der Buchreihen „ Forschung Psychologie“ und „ Familientherapie “, wissenschaftlicher Beirat von „Psychotherapeut“ und „Integrative Therapie“. Arbeitsschwerpunkte: Im Rahmen seiner „Personzentrierten Systemtheorie“ Arbeit an der Verbindung von naturwissenschaftlich fundierter Systemtheorie (Synergetik) mit Psychotherapie und Bewußtseinsphänomenen; ferner: Fragen der Forschungsmethodik. Wichtige Buchveröffentlichungen: Statistik in den Sozialwissenschaften (1973) Datenverarbeitung für Sozialwissenschaftler (1975), Grundlagen und Modelle der Inhaltsanalyse (1978, mit Lisch), Methodenkritik empirischer Sozialforschung (1981), Grundkonzepte der Psychotherapie (1985), Wissenschafts- und Erkenntnistheorie (1987, mit Lück und Heidbrink), Facts and Artefacts in Social Science. An epistemological and methodological analysis of social science research techniqes (1988), Methodenlexikon; für Mediziner, Psychologen, Soziologen (1988, mit Lisch), Chaos und Struktur (1992), Familien-therapeutlnnen im Gespräch (1993 mit Hosemann und Schlippe), Handwörterbuch der Politikwissenschaften (1994, mit Nohlen und Schultze).

Korrespondenz: Prof. Dr. Jürgen Kriz, Universität Osnabrück, FB8 Psychologie, D-49069 Osnabrück 

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Veröffentlicht

01.07.1996

Zitationsvorschlag

Kriz, J. (1996). Zum Verhältnis von Forschung und Praxis in der Psychotherapie. Psychotherapie-Wissenschaft, 4(3), 163–168. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/647