Die Verwendung wissenschaftlicher Modelle durch den Psychotherapeuten
Abstract
Als Modelle wissenschaftlicher Vorgehensweisen stellen weder die experimentellen noch die historischen Wissenschaften wie die Archäologie eine Orientierungshilfe für die Psychotherapie dar. Keine dieser zwei Vorgehensweisen ist unvoreingenommen, und wenn die Psychotherapie die Risiken akzeptiert, die in deren Definition eingehen - das Artefakt für den experimentellen Wissenschaftler und den falschen Hinweis für den Archäologen -, verleugnet sie dadurch ihre eigene schöpferische und verändernde Wirksamkeit. Modelle anderseits, die aus den Wissenschaften hervorgegangen sind, z.B. die Modelle der Selbstorganisation aus der Physik der Systeme fern vom Gleichgewicht, können nützlich sein, aber nur, um den Psychotherapeuten angesichts der narzißtischen Kränkung zu unterstützen, die ihm die Tatsache zufügt, dass sich die aus anderen Wissenschaften stammenden Anforderungen an eine Validierung nicht auf die Psychotherapie übertragen lassen, und keinesfalls, um die wissenschaftliche Autorität der Psychotherapie zu erhöhen. Als Kunst der Beeinflussung hat die Psychotherapie die Aufgabe, die Anforderungen, Randbedingungen und Verpflichtungen dieser verändernden und schöpferischen Beziehung zu untersuchen.
Schlüsselwörter:
Epistemologie, Ethnopsychiatrie, Denkwerkzeug, Selbstorganisation, psychisches Ereignis.
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