Idee und Wandel der Selbsterfahrung in der Psychoanalyse
Abstract
Die einzelnen konzeptuellen Bestandteile der Psychotherapiemethoden (Anthropologie, Krankheitstheorie, Diagnostik, Behandlungstheorie und -praxeologie sowie die Definition der Kompetenzerfordernisse in der Ausbildung), fügen sich in der Regel mit hoher logischer Konsistenz zueinander. Am Beispiel der Psychoanalyse wird untersucht, ob und welche Adaptationen in der Ausbildung veränderte anthropologische Grundlagen nach sich ziehen.
Während der ersten 5 Dekaden psychoanalytischer Theorieentwicklung wurden vor allem intrapsychische Prozesse auf der Grundlage der Triebtheorie, der ein spezifisches Menschenbild zuzuordnen ist, untersucht. Der kurative Prozeß wurde folglich eng mit Einsicht in unbewußte Motive, die die Wahrnehmung, das Erleben und Handeln beeinflussen, verknüpft. Innerhalb der darauffolgenden 5 Jahrzehnte wurde beträchtlicher Fortschritt bei der Erforschung interpersoneller Vorgänge erzielt. Vor allem dank der empirisch fundierten Entwicklungspsychologie gelang es, einpräziseres, zum Teil traditionelle psychoanalytische Annahmen revidierendes Menschenbild zu zeichnen. Die Theorie des psychoanalytischen Prozesses gewinnt dadurch eine zusätzliche, vor allem im Interpersonellen anzusiedelnde Dimension. Das Durcharbeiten der ihr zuzuordnenden Themen wird als wesentlicher Teil der Kompetenzentwicklung in der Ausbildung erachtet.
Schlüsselwörter:
Psychoanalyse, psychoanalytische Ausbildung, Selbsterfahrung,Lehranalyse, präsymbolisches Erleben.
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