Psychotherapievermittlung in der nervenärztlichen Praxis

Autor/innen

  • Egon Michael Haberfellner

Abstract

Innerhalb eines Jahres wurden 142 Patienten eines niedergelassenen Psychiaters zu anderen Psychotherapeuten zugewiesen. 79 Patienten (55,6%) griffen diese Empfehlung auf und begannen eine Psychotherapie. Einige Patientengruppen zeigten eine höhere Bereitschaft zu einer psychotherapeutischen Behandlung: Frauen realisierten die Psychotherapieempfehlung eher (58°%) als Männer (48°%). Unter den diagnostischen Gruppen war die Compliancerate für Patienten mit affektiven Störungen am höchsten (67°%). Die Chance, daß die Patienten die Psychotherapieempfehlung akzeptieren würden, war deutlich höher, wenn sie mit Psychotherapie und Pharmakotherapie behandelt wurden (64°%) als mit einer ausschließlich psychotherapeutischen Behandlung (40°%). Jene Patienten, die weiter die psychopharmakologische Behandlung des Psychiaters in Anspruch nahmen, waren in den meisten Fällen auch hinsichtlich der psychotherapeutischen Behandlung motiviert (76°%).

Schlüsselwörter:
Psychotherapie, Motivation, Compliance

Autor/innen-Biografie

Egon Michael Haberfellner

Dr. Egon Michael Haberfellner, geboren 1957. Medizinstudium in Innsbruck. Ausbildung zum praktischen Arzt, zum Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie Psychotherapieausbildung in systemischer Familientherapie. Seit 1995 niedergelassener Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Mitarbeit in verschiedenen psychosozialen Einrichtungen. Arbeitsschwerpunkte: Sozialpsychiatrie, Krisenintervention und Notfallpsychiatrie, Attributionsforschung.

Korrespondenz: Dr. Egon Michael Haberfellner, Friedrichstraße 14, A-4040 Linz

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Veröffentlicht

01.07.1997

Zitationsvorschlag

Haberfellner, E. M. (1997). Psychotherapievermittlung in der nervenärztlichen Praxis. Psychotherapie-Wissenschaft, 5(3), 168–174. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/608