Beziehungsdiagnostik mit der OPD für Kinder und Jugendliche

Autor/innen

  • Gisela Zeller-Steinbrich
  • Dieter Bürgin
  • Kai von Klitzing
  • G. Bogyi
  • M. Karle
  • M. Weber
  • R. Zimmermann

Abstract

Traditionelle psychodynamische Diagnostik basiert auf dem szenischen Verstehen innerhalb des Erstkontaktes mit einem Patienten. Beziehungsdiagnostik ist sie insoweit, als Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene für die Einschätzung eine zentrale Rolle spielen. Solche Diagnosen schließen Hypothesen über Krankheitsursachen mit ein, sind tendenziell eher ungenau und kaum vergleichbar. Phänomenologische psychiatrische Diagnosekonzepte wie die ICD-10 zielen durch „Theoriefreiheit“ auf methodenübergreifende Anwendbarkeit, bleiben für eine psychodynamische Denkweise und Therapieplanung aber eher unbefriedigend. Mit der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik für Erwachsene (OPD-E) ist als Alternative und Ergänzung ein Diagnosesystem entwickelt worden, in dem psychodynamische Theoriekonzepte deskriptiv operationalisiert worden sind. Im Kindes- und Jugendalter ist ein eigenes psychodynamisches Instrument erforderlich. Die vor der Erprobung stehende Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik für Kinder und Jugendliche (OPD-KJ) wird in ihren Grundzügen und den Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen skizziert. Die eingehender beschriebene Achse II (Beziehungsachse) erfasst sowohl dyadische als auch triadische Beziehungsmuster und Beziehungsqualitäten in standardisierter Weise. Ihre besondere Bedeutung ergibt sich nicht zuletzt aus Befunden der Psychotherapieforschung und der Notwendigkeit qualitätssichernder Maßnahmen in der Psychotherapie.

Schlüsselwörter:
Psychodynamische Diagnostik, Psychoanalyse, Operationalisierung, Kinder und Jugendliche, Beziehungsachse

Autor/innen-Biografien

Gisela Zeller-Steinbrich

Gisela Zeller-Steinbrich ist niedergelassene Psychoanalytikerin (Schwerpunkt Kinderanalyse) in Basel, Dozentin und Kontrollanalytikerin am Institut für analytische Psychotherapie im Rheinland (DGPT) und Mitglied der Arbeitsgruppe OPD-KJ. Lehrauftrag an der Universität zu Köln. Nach dem Studium der Germanistik, Pädagogik und Psychologie von 1975-1981 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Erziehungswissenschaftlich-Heilpädagogischen Fakultät der Universität zu Köln. Arbeitsschwerpunkte und Veröffentlichungen in den Bereichen Entwick-lungspsychologie, psychoanalytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, psychoanalytische Paar- und Familientherapie, Säuglingsbeobachtung und Kinderwunschentwicklung. Buch: Wenn Paare ohne Kinder bleiben (1995).

Korrespondenz: Gisela Zeller-Steinbrich, Postfach 201, CH-4024 Basel

Dieter Bürgin

Prof. Dr. med. Dieter Bürgin ist Chefarzt der Kinder- und jugendpsychiatrischen Universitätsklinik und-poliklinik Basel (KJUP), Lehranalytiker der Schweizer Gesellschaft für Psychoanalyse und seit 1989 Ordinarius für Kinder-und Jugendpsychiatrie an der Universität Basel. Forschungsschwerpunkte: Psychoonkologie, Psychosomatik, Beziehungsentwicklung im Kleinkindesalter und in der Adoleszenz. Bücher: Das Kind, die lebensbedrohliche Krankheit und der Tod (1978), Beziehungskrisen in der Adoleszenz (1988), Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter (1993), Triangulierung: Der Übergang zur Elternschaft (1998).

Kai von Klitzing

PD Dr. med. Kai von Klitzing ist leitender Arzt der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Universitätsklinik und -poliklinik Basel (KJUP). Mitglied der Schweizer Gesellschaft für Psychoanalyse. Forschungsschwerpunkte: Säuglingsforschung, Frühe Eltern-Kind-Beziehung, Psychotherapieforschung. Bücher: Psychische Probleme von ausländischen Arbeiterkindern (1985), Psychische Belastungen in der Krankenpflege (1993), Psychotherapie in der frühen Kindheit (1998).

Downloads

Veröffentlicht

01.07.1999

Zitationsvorschlag

Zeller-Steinbrich, G., Bürgin, D., von Klitzing, K., Bogyi, G., Karle, M., Weber, M., & Zimmermann, R. (1999). Beziehungsdiagnostik mit der OPD für Kinder und Jugendliche. Psychotherapie-Wissenschaft, 7(3), 118–128. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/549