Studienbezogene Erwartungen und Motive von Propädeutikums-Studierenden und Absolventen des Lehrgangs „psychotherapeutisches Propädeutikum“
Abstract
Die vorliegende Untersuchung erhob die relevanten Motive von Studierenden sowie AbsolventInnen des Psychotherapeutischen Propädeutikums bezüglich der Teilnahme am Lehrgang. Zur Datenerhebung wurde ein Fragebogen zur Messung von Erwartungen und Motiven für die Teilnahme am Psychotherapeutischen Propädeutikum (Heller und Drexler, 2000) konstruiert. Der Fragebogen stützt sich auf die Modelle der Leistungsmotivation (Heckhausen, 1989), der Handlungskontrolle (Kuhl, 1983) sowie dem Instrumentalitätsmodell (Vroom, 1964) und besteht aus 34 Items, die mittels fünfstufiger Ratingskala beantwortet werden. Die Beantwortung erfolgte durch 68 Studentinnen sowie durch 108 AbsolventInnen, die ihre Antworten retrospektiv gaben. Mittels Faktorenanalyse konnten 5 unterschiedliche Erwartungshaltungen extrahiert werden, die mit den theoretischen Annahmen übereinstimmen. Die Faktoren beziehen sich auf das Eröffnen von Karrierechancen und materieller Vorteile, auf die Erlangung einer Behandlungsberechtigung als Psychotherapeutln, auf die Förderung der eigenen Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterfahrung, auf das Erlernen von Methoden zur Beeinflussung anderer und auf die Anhebung des Ansehens bzw. den Erwerb einer Zusatzqualifikation durch die Lehrgangsteilnahme an sich. Sowohl bei den Studentinnen als auch bei den AbsolventInnen war das Motiv "Berufliche Karriere und materieller Wohlstand" am niedrigsten ausgeprägt, hingegen „Höheres berufliches Ansehen (Zusatzqualifikation) und privates Ansehen (Prestige)" am höchsten ausgeprägt. Beim Motiv "Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterfahrung" zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Weitere Detailauswertungen (z.B. Unterschiede bei den Studienrichtungen) werden im Beitrag dargestellt.
Schlüsselwörter:
Psychotherapieausbildung; Psychotherapeutenmotive; Motivationsfragebogen.
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