Entwicklung, Risikofaktoren und Schutzmechanismen von Einsamkeit
Über die Lebensspanne und im höheren und hohen Erwachsenenalter
DOI:
https://doi.org/10.30820/1664-9583-2024-2-9Schlagworte:
Einsamkeit, Alter, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Persönlichkeit, Bindung, PsychodynamikAbstract
Einsamkeit stellt ein substanzielles Gesundheitsrisiko dar und steht als solches aktuell im Fokus empirischer Untersuchungen. Ein Schwerpunkt der Einsamkeitsforschung liegt häufig auf dem höheren Lebensalter, da spezifische Risikofaktoren in dieser Lebensphase besonders ausgeprägt sind. Gleichermassen ist Einsamkeit nicht universell und auch nicht ausschliesslich ein Problem des Alter(n)s; vielmehr können Menschen in allen Lebensphasen von Einsamkeit betroffen sein, mit einem ersten Höhepunkt im jungen Erwachsenenalter. Wissenschaftlich ist Einsamkeit als ein negatives emotionales Erleben definiert. Diese Wahrnehmung ist sowohl von individuellen Persönlichkeitseigenschaften als auch von situativen Lebensumständen abhängig. Zur Kontextualisierung dieses Gefühls in der Lebensspanne gehören Veränderungen in sozialen Bedürfnissen und Beziehungen im Laufe des Lebens, kritische Lebensereignisse, positive/negative Auffassungen des Alter(n)s bzw. Perspektiven auf ältere Personen sowie die individuelle Entwicklungsgeschichte inkl. internalisierter Beziehungserfahrungen. Abgesehen von der gesellschaftlich-strukturellen Ebene kann Einsamkeit auch ein Fokus in der Psychotherapie sein; und psychotherapeutische Interventionen können verschiedene der genannten Aspekte fokussieren, um Einsamkeit zu lindern und Betroffene zu stärken. Dazu gehören bspw. die Auseinandersetzung mit widerstreitenden Wünschen (z. B. nach Autarkie und Versorgung) vor dem Hintergrund altersbedingter Verluste und die Stärkung psychischer und sozialer Ressourcen älterer Menschen.Zitationsvorschlag
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