Kriterien wissenschaftlich begründeter Psychotherapie und Aspekte ihrer emanzipierenden säkularen Spiritualität
Schlagworte:
Analytischen Psychologie, C. G. Jung, transpersonale Psychologie, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Mentalisierung, säkulare Spiritualität, PlaceboantwortAbstract
Die Kriterien wissenschaftlich begründeter Psychotherapie, wie sie in der Schweizer Charta für Psychotherapie definiert sind, wird bezüglich der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie exemplarisch auf die analytische Psychologie C. G. Jungs und auf die transpersonale Psychologie angewendet. Es wird damit gezeigt, dass C. G. Jung nicht zu den Begründern der transpersonalen Psychologie gehören kann, wie dies von deren Vertretern behauptet wird. Die Jung’sche Psychologie erfüllt die vorgegebenen Kriterien. Die transpersonale Psychologie hingegen kann sie nicht erfüllen, weil sie von einer Position ausgeht, die weder erkenntnis- noch wissenschaftstheoretisch haltbar ist, indem sie auf einer transzendenten Wirklichkeit aufbaut. Über diese Feststellung hinaus zeigt sich zudem, dass Spiritualität säkular begründet werden kann. Die säkulare Auffassung von Spiritualität in der wissenschaftlich begründeten Psychotherapie rechtfertigt sich nicht nur aus aufgeklärten, humanistischen Idealen, welche die Autonomie und Emanzipation des Patienten schützt. Sie ist auch eine anthropologische Konstante, die ihre Wurzeln im empathischen und altruistischen Verhalten der Säugetiere hat, insbesondere der Primaten mit ihren emotionalen und kognitiven Fähigkeiten.Veröffentlicht
28.07.2017
Zitationsvorschlag
Schlegel, M. (2017). Kriterien wissenschaftlich begründeter Psychotherapie und Aspekte ihrer emanzipierenden säkularen Spiritualität. Psychotherapie-Wissenschaft, 7(1), 45–56. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/1499
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Titelthema: Intersubjektivität
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