Ist die psychoanalytische Neurophorie begründet? Zur epistemologischen Achillesferse der Neuro-Psychoanalyse
Abstract
Seit Ende der 90er Jahre verdichten sich interdisziplinäre Kooperationsbestrebungen zwischen Psychoanalyse und Neurologie immer mehr zu einem eigenständigen Wissenschaftsprogramm. Die so genannte „Neuro-Psychoanalyse“ hat nicht nur in der internationalen kognitionswissenschaftlichen Diskussion bereits große Beachtung erfahren, sondern findet mittlerweile auch innerhalb der psychoanalytischen Fachwelt zunehmend begeisterte Befürworter. Zeitgenössische Wissenschaftstheoretiker bezweifeln allerdings, ob das hochgelobte und vielgepriesene Projekt einer „biowissenschaftlich gewendeten Psychoanalyse“ die enormen Erwartungen von Neurologikern und Psychodynamikern tatsächlich auch befriedigend erfüllen kann. „Wiener Konstruktivisten“ sprechen sogar von der „epistemologischen Achillesferse der Neuro-Psychoanalyse“ und warnen Psychoanalytiker(innen) in diesem Sinne vor der biologistischen Illusion des „Naturentschlüsselns“. Immerhin handelt sich die psychoanalytische Forschungsdisziplin im Zuge des aktuellen Paradigmenwechsels wieder einmal mehr das wohlbekannte und folgenschwere Objektivismusproblem ein.Schlüsselwörter Neuro-Psychoanalyse; Psychoanalyse; Neurological Turn; Wissenschaftstheorie; Epistemologie
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Veröffentlicht
01.07.2007
Zitationsvorschlag
Greiner, K. (2007). Ist die psychoanalytische Neurophorie begründet? Zur epistemologischen Achillesferse der Neuro-Psychoanalyse. Psychotherapie-Wissenschaft, (3), 134–140. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/120
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