Implikationen neurobiologischer Forschungsergebnisse für die Körperpsychotherapie unter spezieller Berücksichtigung der Affekte

Autor/innen

  • Margit Koemeda-Lutz
  • Hugo Steinmann

Abstract

Der vorliegende Beitrag versucht, mithilfe aktueller neurobiologischer Konzepte und Forschungsergebnisse die Notwendigkeit eines systematischen Einbezugs des Körpers in psychotherapeutische Behandlungen zu begründen. Psychotherapie wird als Prozess aufgefasst, in dem Veränderung und Wachstum angestrebt werden. Dies geschieht, zieht man neuere Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften heran, nur zu einem geringen Teil über kognitive Einsicht, sondern bedarf zusätzlich bedeutsamer emotionaler Erfahrungen innerhalb der therapeutischen Beziehung; außerdem der Labilisierung von automatisierten dysfunktionalen Regulationsmechanismen, sowie der Entwicklung und Einübung von alternativen Reaktionsmöglichkeiten. Die Bioenergetische Analyse und Therapie in der Tradition von Wilhelm Reich und Alexander Lowen verfügt über eine Fülle entsprechender Techniken.

Anhand von drei konkreten Beispielen wird ein Einblick in einfache körperpsychotherapeutische Übungen gegeben, die selbstverständlich nie losgelöst, sondern immer im Kontext einer konkreten therapeutischen Beziehung unter Beachtung von Übertragungs- und Gegenübertragungs-Aspekten, das Einverständnis der betreffenden Patientinnen vorausgesetzt, zur Anwendung kommen.

Schlüsselwörter:
Psychotherapie; Neurobiologie; Bioenergetische Analyse und Therapie; Zentrales und peripheres Nervensystem; Emotionen; Regulationsmechanismen.

Autor/innen-Biografien

Margit Koemeda-Lutz

Dr. Dipl.-Psych. Margit Koemeda-Lutz, Studium der Psychologie, Soziologie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Konstanz und Zürich. Mitarbeit in einem Bildungs-, später in einem neuropsycholo-gischen Forschungsprojekt der DFG an der Universität Konstanz. Promotion 1985. Ausbildungen in Verhaltenstherapie, Psychoanalyse und verschiedenen Formen der Körperpsychotherapie. Bioenergetische Analytikerin und Therapeutin in privater Praxis in Zürich und Ermatingen. Lehrthera-peutin, Supervisorin und Lehrbeauftragte der Schweizerischen Gesellschaft für Bioenergetische Analyse und Therapie (SGBAT). Gründungsmitglied und im Leitungsteam der Breitensteiner Psychotherapiewochen (1981-2000). Verschiedene Fachpublikationen zu körperpsychotherapeutischen Themen.

Korrespondenz: Dr. Margit Koemeda-Lutz, Fruthwilerstrasse 70, Breitenstein,
8272 Ermatingen, Schweiz

Hugo Steinmann

Dipl.-Theol. Hugo Steinmann, Studium der Philosophie und Theologie in Gars, Luzern und München. Ausbildung am Szondi-
Institut in Zürich, Ausbildung der Schweizerischen Gesellschaft für Bioenergetische Analyse und Therapie (SGBAT). Seit über 25 Jahren hauptberufliche Tätigkeit als niedergelassener Psychotherapeut in Stans im Kanton Nidwalden. Vielfältige Lehr- und gelegentliche Publikationstätigkeit. Lehrtherapeut, Supervisor und Lehrbeauftragter der SGBAT. 1994-2001 Präsident der SGBAT. Seit 2002 Präsident des Internationalen Institutes für Bioenergetische Analyse und Therapie (IIBA).

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Veröffentlicht

01.04.2004

Zitationsvorschlag

Koemeda-Lutz, M., & Steinmann, H. (2004). Implikationen neurobiologischer Forschungsergebnisse für die Körperpsychotherapie unter spezieller Berücksichtigung der Affekte. Psychotherapie-Wissenschaft, (2), 88–97. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/400