Zur körperorientierten Psychotherapie bei Borderline-Patienten
Abstract
Zusammenfassung Die Notwendigkeit des reflektierten Einbeziehens des Körpers in das therapeutische Handeln wird inzwischen differenziert durch die Forschungsergebnisse der Grundlagenforschung bestätigt (neuere Säuglingsforschung, Hirnforschung usw.). Die Sprache des Körpers dient dabei einer vertieften oder erweiterten therapeutischen Kommunikation. Körpererlebnisse werden im Körpergedächtnis gespeichert und bleiben ein Leben lang wichtig für die zwischenmenschliche Kommunikation und für die Affekt- und Selbstregulation. Die Bewegungsmuster von Borderline- und Traumapatienten sind häufig erheblich gestört. Die Autoren befassen sich eingehend mit den hieraus resultierenden spezifischen Problemen für Körperpsychotherapeuten und beziehen dies auf die Therapiegestaltung, den Umgang mit Strukturdefiziten, den Umgang mit der Psychodynamik, sowie auf die Indikation und die Art der Beeinflussung von Körperzuständen. Anschließend werden die Therapiephasen in der Borderline-Behandlung unter der Perspektive von Körperpsychotherapie beleuchtet. Die positive Körpererfahrung ermöglicht grundsätzlich eine kognitive Umstrukturierung und Neugestaltung von belastenden Erfahrungen. Drei übergeordnete Therapieprinzipien für körperpsychotherapeutische Interventionen werden identifiziert und differenziert.Schlüsselwörter Sprache des Körpers, Borderline-Störung, Trauma-Patient, Therapiedesign, Therapieprinzipien, Therapiephasen.
Abstract The reflected approach to the body within the therapeutic setting meanwhile is acknowledged by the results of basic scientific research (infant research, brain physiology etc). The language of the body supports a more deepened and differentiated therapeutic communication. Body experiences are memorized in the body memory. They will remain important lifelong for the interpersonal communication as well as for the affect- and self regulation. The moving patterns of borderline and trauma clients often are disturbed. The authors consider well what this outcome specifically means for body-psychotherapists. They relate it to the therapy design, the contact to the structural pathology, the handling of the psychodynamics as well as to the indication and the way, how to influence the states of body experience. The authors illustrate different therapy phases of the borderline therapy under the perspective of body-psychotherapy. The positive body experience basically helps to establish a cognitive new structure and restructuring of difficult experience. Three basic therapy principals of body-psychotherapeutic interventions are identified and differentiated.
Keywords body language, borderline disorder, trauma clients, therapy design, therapy principles, phases of therapy
Veröffentlicht
29.04.2011
Zitationsvorschlag
Trautmann-Voigt, S., & Voigt, B. (2011). Zur körperorientierten Psychotherapie bei Borderline-Patienten. Psychotherapie-Wissenschaft, 1(1), 14–23. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/238
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