Ein integratives Modell zum Verständnis der unterschiedlichen Therapien von Psychosen
Abstract
Es wird ein zweidimensionales Modell der Psychodynamik der Psychosen dargestellt: Die Selbst-Objekt- (bzw. „Beziehungs“-) Achse ermöglicht eine sinnvolle Einordnung der psychotischen Syndrome je nach Überwiegen einer Selbstbezogenheit oder wiederum einer Objektbezogenheit der Abwehr und der Kompensation. Die zweite Achse präsentiert den Gegensatz zwischen überwuchernder Phantasie, Emotionalität und Überstimulation einerseits und emotionaler Entleerung andererseits.
Psychodynamisch orientierte therapeutische Verfahren arbeiten mehr im Bereich der ersten Dimension (Beziehungsachse); die Wirkung von Verhaltens- und kognitiv-therapeutischen, aber auch psychopharmakologischen Behandlungen, läßt sich am besten auf der zweiten Achse darstellen. Mit diesem Modell sowie mit der zusätzlichen Berücksichtigung der primären und sekundären Circuli vitiosi in der Psychodynamik der Psychosen lassen sich spezifische Wirksamkeiten und spezielle Interaktionen der verschiedenen Behandlungsverfahren bei Psychosen definieren, voneinander unterscheiden, aber auch integrieren.
Schlüsselwörter:
Psychosen-Psychotherapie, Psychosen-Dynamik, Integration von Therapieverfahren.
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