Lebensprobleme und Bewältigungsstrategien - Stellenwert der Psychotherapie
Abstract
Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte der Versuch unternommen werden, Einsicht in die aktuellen Lebensprobleme und Bewältigungsstrategien der Österreicher zu erhalten. Von besonderem Interesse war dabei der Stellenwert, den die Psychotherapie als professionelles Hilfsangebot einnimmt. Befragt wurden ausschließlich Personen mit niedrigem Schulabschluss, die nicht im psychosozialen Bereich tätig waren. Unter den Lebensproblemen dominierten Arbeitsplatzprobleme und Existenzängste, gefolgt von intrafamiliären Beziehungs- und körperlichen Gesundheitsproblemen. Jeder Problemkreis hat erwartungsgemäß sein spezifisches Lösungsmuster, dennoch zeichnen sich über alle Problemkreise hinweg drei bevorzugt genannte Strategien ab: Selbsthilfe, private Aussprache sowie das Aufsuchen diverser öffentlicher Beratungsstellen. Die grundlegende Einstellung zur Psychotherapie war fast durchwegs ambivalent bis negativ. Bei Zuhilfenahme von Psychotherapie scheint für viele das soziale Image wie auch das Selbstbewusstsein gefährdet, zudem werden häufig zu hohe Kosten beklagt. In den weniger häufigen positiven Statements zur Psychotherapie wird diese als Lebenshilfe, als Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung oder einfach als Aussprachemöglichkeit gesehen. Insgesamt belegt die Studie die Notwendigkeit von Maßnahmen, die den Zugang zur Psychotherapie erleichtern. Weitere Untersuchungen zur Klärung der Frage, warum weite Kreise der Bevölkerung der Psychotherapie noch immer mit großer Reserviertheit begegnen, werden angeregt.
Schlüsselwörter:
Lebensprobleme, Bewältigung, Psychotherapie, Psychotherapieforschung, Image der Psychotherapie.
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