Neurowissenschaften und Psychotherapie: Zusammenfassung der wichtigsten Beiträge zur Podiumsdiskussion
Abstract
Das Erforschen von interaktiven psychischen Prozessen durch die Neurowissen-schaft steckt in den Anfängen. Neurowissenschaft und Psychotherapiewissenschaft vertreten unterschiedliche Menschenbilder und differente erkenntnistheoretische Positionen. Die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache sowie das Kreieren von adäquaten Experimenten sind im Aufbau. Es besteht Hoffnung, dass bis in 30 Jahren grundlegende Aussagen zu neuronalen Prozessen in der Psychotherapie gemacht werden können. Die Erkenntnis über vulnerable Phasen in der psychischen Entwicklung des Menschen gilt als gesichert. Die Bedeutsamkeit von frühkindlichen Erfahrungen für die spätere Entwicklung wird von den anwesenden Wissenschaftlern bestätigt. Hypothesen über geschlechtsspezifische Unterschiede konnten bislang von der Hirnforschung noch nicht im genügenden Maße erforscht werden. Gesichert ist, dass Frauen den Männern in verschiedenen sprachlichen Fähigkeiten überlegen sind, wissenschaftlich fundierte Erklärungen liegen noch nicht vor. In Träumen werden Erfahrungen verarbeitet, selektioniert und als bedeutungsvoll Erkanntes wird gespeichert.Veränderungsmöglichkeiten im emotionalen Bereich sind im Erwachsenenalter nur durch langwierige intensive Prozesse zu erreichen.
PsychotherapeutInnen hoffen, in gemeinsamen Forschungsprojekten mit NeurobiologInnen neue Erkenntnisse über Krankheitsbilder und Impulse für die Entwicklung von Therapieansätzen zu finden.
Schlüsselwörter:
Neurowissenschaft; Psychotherapie; Vulnerable Phase; Geschlechtsspezifischer Unterschied; Traum; Emotion
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Veröffentlicht
01.04.2004
Zitationsvorschlag
Schmid-Hauser, E. (2004). Neurowissenschaften und Psychotherapie: Zusammenfassung der wichtigsten Beiträge zur Podiumsdiskussion. Psychotherapie-Wissenschaft, (2), 110–113. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/403
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