Schmerz: Eine neuro-psychoanalytische Perspektive

Autor/innen

  • Mark Solms

Abstract

In diesem kleinen Artikel lege ich meine Ansicht des wesentlichen konzeptuellen Unterschieds zwischen physischem und seelischem (mentalem) Schmerz dar. Meine Schlussfolgerung ist, dass Schmerz im umgangssprachlichen Sinn, in dem wir das Wort normalerweise verwenden, immer ein mentales Phänomen ist. Der physische Aspekt von Schmerz ist lediglich eine Submodalität der allgemeinen körperlichen Sinnesempfindung, an sich nicht unlustvoller als eine Berührungs-, Temperatur- oder Vibrationsempfindung. Schmerz ist eine exterozeptive Sinnesempfindung, die auf eine Eigenschaft des Objekts hinweist, während Unlust ein interozeptives Gefühl ist, das einen Zustand des Subjekts ausdrückt.

Schlüsselwörter:
Neuro-psychoanalytische Perspektive; Schmerz; Unlust; exterozeptive Sinnesempfindung; interozeptives Gefühl; Körper-Psyche-Beziehung; mentaler Apparat

Autor/innen-Biografie

Mark Solms

Prof. Mark Solms ist zur Zeit u.a. Professor für Neuro-Psychologie an der Universität von Kapstadt, Gastprofessor für Neurochirurgie an der St. Bartholomew's und der
Royal London School of Medicine and Dentistry, Lehrbeauftragter für Psychologie am University College London, Direktor des International Neuro-Psychoanalysis Centre in London. Er hat zahlreiche Artikel und Bücher geschrieben, u.a. (zusammen mit Oliver Turnbull) „Das Gehirn und seine innere Welt“ und (zusammen mit Karen Kaplan-Solms) „Neuro-Psychoanalyse: eine Einführung mit Fallstudien“.

Korrespondenz: Prof. Mark Solms,
The International Neuro-Psychoanalysis Centre, 21 Maresfield Gardens, London NW3 5SD, Großbritannien

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Veröffentlicht

01.10.2005

Zitationsvorschlag

Solms, M. (2005). Schmerz: Eine neuro-psychoanalytische Perspektive. Psychotherapie-Wissenschaft, (4), 143–145. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/348