Der Herr ist nicht Frau in seinem eigenen Hause: psychoanalytische Fragmente zur Thematik der Trans*Identität
Abstract
Zusammenfassung: Die Ausführungen des Artikels basieren auf einem Seminar, das die beiden Autor_innen am Psychoanalytischen Seminar Luzern im Frühjahr 2016 durchgeführt haben. Das Seminar konzentrierte sich einerseits auf eine durchaus kritische Lektüre grundlegender Texte zu Transsexualität und ihrer Diskussion. Insbesondere ging es um die soziokulturelle, normative Herstellung von Geschlechtsidentität, um die radikal subjektive Durchquerung solcher gesellschaftlichen Vorstellungen in der psychosexuellen Entwicklung und um den unbewussten Mechanismus von Verlötung. Anderseits fokussierten sich die Teilnehmer_innen in den Fallarbeiten auf Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene als Cis-Therapeut_innen in der psychotherapeutischen Arbeit mit Trans-Patient_innen. Dabei wurde über Transition und den damit einhergehenden Bruch diskutiert, über die Angst gesprochen, es könnte herauskommen, und ebenso war der unteilbaren Schmerz und die mitteilbare Einsamkeit der Rede wert. Zudem wurde der Voyeurismus als zentrales Übertragungsphänomens benannt.
Schlüsselwörter: psychisches Geschlecht, Verlötung, Transition, sozialer Tod und Bruch, Abwehr der Cis-Therapeut_innen
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