Integratives Vorgehen bei den Therapieschulen der Schweizer Charta für Psychotherapie

Autor/innen

  • Aureliano Crameri
  • Margit Koemeda
  • Volker Tschuschke
  • Peter Schulthess
  • Agnes von Wyl

DOI:

https://doi.org/10.30820/8243.14

Schlagworte:

Psychotherapie-Integration, psychotherapeutische Techniken, Therapieausbildung, Psychotherapie-Prozess Q-Set, PAP-S-Rating-Manual

Abstract

Verschiedene Forschungsergebnisse unterstützen die These, dass die Mehrheit der Therapeutinnen und Therapeuten eine integrative Praxis ausüben. Ausgehend von dieser Annahme wurden im vorliegenden Artikel, auf der Basis der Audioaufnahmen von Therapiesitzungen, Gemeinsamkeiten in der therapeutischen Haltung bzw. in der Anwendung von therapeutischen Techniken zwischen Therapeutinnen und Therapeuten aus verschiedenen Schulen analysiert. Als Grundlage für die Analyse wurden zwei Stichproben von 108 bzw. 162 Sitzungen aus Therapien aus der »Praxisstudie Ambulante Psychotherapie Schweiz« verwendet. Die Audioaufnahmen der Sitzungen wurden entweder mit dem Psychotherapie-Prozess Q-Set oder mit dem PAP-S-Rating-Manual analysiert. Beide Instrumente zeigten deutliche Ähnlichkeiten bezüglich Handlungen und Haltungen von Therapeutinnen und Therapeuten mit unterschiedlichen therapeutischen Orientierungen. Bezüglich der Art der verwendeten Interventionen, die in jeder Therapeut/innengruppe beobachtet wurden, zeigte sich, dass mit Abstand am häufigsten die emotionsbezogenen Interventionen verwendet wurden. An zweiter bzw. an dritter Stelle standen die verhaltensbezogenen bzw. die auf das Unbewusste gerichtete Interventionen. Auch besondere Techniken, wie die körperbezogenen oder kunst- und ausdrucksorientierten Interventionen, liessen sich in jeder Gruppe beobachten.

Autor/innen-Biografien

Aureliano Crameri

Aureliano Crameri, Dr. phil., ist Qualitätsmanager, Forschungsmitarbeiter in Fachgruppe Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie, sowie Dozent für Forschungsmethoden.

Margit Koemeda

Margit Koemeda-Lutz, Dr. Dipl.-Psych., ist Psychotherapeutin (ASP), Lehrtherapeutin und Trainerin (SGBAT, IIBA) sowie Mitglied der Wissenschaftskommission der Schweizer Charta für Psychotherapie. Darüber hinaus ist sie als Redaktionsmitglied in drei Fachzeitschriften aktiv, Autorin von zahlreichen Büchern und Fachartikeln zu Themen der Psychotherapieforschung und Körperpsychotherapie.

Volker Tschuschke

Volker Tschuschke, Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Psych., ist emeritierter ehemaliger Lehrstuhlinhaber des Faches Medizinische Psychologie an der Universitätsklinik Köln. Er ist Psychoanalytiker und war jahrelang Dozent an verschiedenen Ausbildungsinstituten, ist Autor von zahlreichen Büchern und Beiträgen in internationalen und nationalen Fachzeitschriften und arbeitet ausserdem als Psychotherapeut und Supervisor.

Peter Schulthess

Peter Schulthess, MSc, eidg. anerkannter Psychotherapeut ASP. Seit vielen Jahren Ausbildner für Gestalttherapie in der Schweiz und im internationalen Raum. Ex-Präsident der Schweizer Charta für Psychotherapie, aktuell Mitglied im Vorstand der ASP. Chair des «Science and Research Committee» der EAP. Leitender Redaktor der Zeitschrift Psychotherapie-Wissenschaft und Autor oder Co-Autor verschiedener Publikationen zu Psychotherapie und Gestalttherapie.

Agnes von Wyl

Agnes von Wyl, Prof. Dr., ist Leiterin der Fachgruppe Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie. Sie arbeitet ausserdem als Dozentin und psychoanalytische Psychotherapeutin. Ihre Forschungsgebiete umfassen Psychotherapieforschung, Infant Mental Health und psychische Gesundheitsförderung.

Veröffentlicht

10.10.2018

Zitationsvorschlag

Crameri, A., Koemeda, M., Tschuschke, V., Schulthess, P., & Wyl, A. von. (2018). Integratives Vorgehen bei den Therapieschulen der Schweizer Charta für Psychotherapie. Psychotherapie-Wissenschaft, 8(2), 75–82. https://doi.org/10.30820/8243.14