Individuelle Entwicklung von Forschenden als Faktor für Wissenschaftlichkeit

Autor/innen

  • Christa Futscher

DOI:

https://doi.org/10.30820/1664-9583-2024-2-73

Schlagworte:

Entwicklung, Psychotherapiewissenschaft, subjektiver Faktor, Radikaler Skeptizismus, Verbindung und Trennung, Forschungsprozess

Abstract

In diesem Artikel wird die Bedeutung der individuellen Entwicklung von Forschenden in der Psychotherapiewissenschaft untersucht. Im Gegensatz zu traditionellen Ansätzen, bei denen Objektivität durch Ausschluss der Subjektivität der Forschenden erreicht werden soll, wird dabei der Trend zur qualitativen Forschung betont, bei der subjektive Aspekte einbezogen werden. In verschiedenen Disziplinen wird der Fokus zunehmend auf das Subjekt und die Subjektivität der Forschenden gerichtet, allerdings mehrheitlich aus einer gesellschaftlichen Perspektive. Mit dem Artikel wird eine ‹Mikroskop-Metapher› eingeführt, mit der die Begrenzung und die Offenheit von Forschungsprojekten verdeutlicht werden soll. Dabei spielen theoretische Kombinationen von Ebenen und ‹Vergrösserungsstufen› eine wesentliche Rolle. Laufende Forschung bleibt durch die Interaktion zwischen Forschenden und Untersuchungsgegenstand offen für neue Erkenntnisse, während die abgeschlossene Forschung mit Begrenzungen einhergeht. Diese Metapher wird mit dem Radikalen Skeptizismus verknüpft, um komplexe Zusammenhänge zu vereinfachen und gleichzeitig Offenheit für Unbekanntes zu bewahren. Die Untersuchung umfasst die strukturellen und vermittelnden Aspekte der Vorstellungskraft und die Dynamik von Verbindung und Trennung, welche die wissenschaftliche Tätigkeit prägen. Im Artikel wird deutlich, dass eine thematische Vertiefung andere Ergebnisse liefert als der Einsatz von Lebenserfahrung. Insgesamt werden die Notwendigkeit der persönlichen Entwicklung durch wissenschaftliche Tätigkeit und die zentrale Bedeutung einer Differenzierung der zwischenmenschlichen Begegnung hervorgehoben. Die Psychotherapiewissenschaft als eigene Disziplin hat diskutierbare Faktoren, die sich zur Abgrenzung in der Wissenschaftslandschaft eignen.

Autor/innen-Biografie

Christa Futscher

Dr. scient. pth. Mag. pharm. Christa Futscher, MA, ist eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin in der Schweiz, Lehranalytikerin und Supervisorin am C. G. Jung-Institut in Zürich und in der Österreichischen Gesellschaft für Analytische Psychologie, Apothekerin in Österreich und Psychotherapiewissenschaftlerin.
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Zitationsvorschlag

Futscher, C. (2024). Individuelle Entwicklung von Forschenden als Faktor für Wissenschaftlichkeit. Psychotherapie-Wissenschaft, 14(2), 73–80. https://doi.org/10.30820/1664-9583-2024-2-73

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit