Evaluation von daseinsanalytischen Therapien

Bericht aus einem Seminar des Daseinsanalytischen Seminars DaS

Autor/innen

  • Alice Holzhey

DOI:

https://doi.org/10.30820/1664-9583-2022-1-23

Schlagworte:

zweite Akkreditierung, psychoanalytische Psychotherapie, Daseinsanalyse, Existenzphilosophie, Evaluationsinstrumente, sachliche Kongruenz, wissenschaftliche Validierung

Abstract

Das BAG erhebt für die zweite Akkreditierungsrunde auch die Forderung nach Evaluierung der von den Kandidaten in den verschiedenen psychotherapeutischen Weiterbildungsinstitutionen durchgeführten Therapien, um auf diese Weise die Wirksamkeit der dort vermittelten psychotherapeutischen Methoden zu prüfen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Als problematisch erweist sich die Forderung dann, wenn dazu Instrumente vorgeschrieben werden, die Wissenschaftskriterien erfüllen, die nur im Bereich der naturwissenschaftlichen Forschung Geltung beanspruchen können. Im zu referierenden Seminar wollten wir herausfinden, ob es bewährte Instrumente gibt, die wir zum Zweck einer Evaluation von daseinsanalytischen Therapien zumindest partiell übernehmen könnten. Wir vertieften uns zuerst in das Duo von BSCL und HoNOS als rein symptomorientierte Fragebogen, weil diese in den psychotherapeutischen Kliniken der Schweiz bereits seit 2011 standardmässig angewendet werden, um die Wirksamkeit der dort durchgeführten Psychotherapien zu evaluieren. Deren Lektüre war für uns informativ und machte uns zugleich perplex. Hingegen beeindruckte uns positiv die HUS, weil sie die verschiedenen Stadien eines psychoanalytisch-hermeneutischen Psychotherapie-Prozesses abbildet und insofern auch der daseinsanalytischen Psychotherapie kongruent ist. Würden wir diese Skala aber telquel übernehmen, bliebe das spezifisch Daseinsanalytische draussen. Wir wandten uns deshalb abschliessend der Frage zu, wie die Stufen der HUS sowie die erforderlichen Foki umformuliert werden könnten/müssten, damit in ihnen auch die existenzphilosophische Dimension zum Ausdruck kommt, die in der am DaS gelehrten und praktizierten «Daseinsanalyse» den psychoanalytischen Ansatz ergänzt und vertieft.

Autor/innen-Biografie

Alice Holzhey

Dr. Alice Holzhey ist eidg. anerkannte Psychotherapeutin und Co-Leiterin des Daseinsanalytischen Seminars Zürich (DaS). Sie praktiziert seit 1976 in eigener Praxis in Zürich und wirkt zudem als Dozentin und Supervisorin. Sie hat zahlreiche Publikationen zur Daseinsanalyse verfasst. Seit 1991 ist sie Präsidentin der Gesellschaft für hermeneutische Anthropologie und Daseinsanalyse (GAD).
023-030 31169

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Zitationsvorschlag

Holzhey, A. (2022). Evaluation von daseinsanalytischen Therapien: Bericht aus einem Seminar des Daseinsanalytischen Seminars DaS. Psychotherapie-Wissenschaft, 12(1), 23–30. https://doi.org/10.30820/1664-9583-2022-1-23