Trauma und Existenz
Abstract
Die Abgründigkeit des Erlebens im Trauma führt direkt in die Tiefenstruktur der Existenz und stellt daher ein besonders interessantes Thema der Existenzanalyse dar. In der Existenzanalyse wird das Spezifische der schweren Traumatisierung im Erleben des „Entsetzens“ gesehen, in dem die Abgründigkeit des Seins (statt des Nichts) erfahren wird. Dieses paradoxe Erleben des Seins hebt die Verankerung der Existenz aus den Angeln der existentiellen Grundbezüge und lähmt die Ich-Strukturen, was mit einer Blockade der Prozessebene verbunden ist. Das macht sowohl die Entstehung einer Posttraumatischen Belastungsstörung als auch die Persönlichkeitsänderung verständlich. Therapeutisch ist eine Restrukturierung der existentiellen Grundbezüge und der personalen Funktionen erforderlich. Das Strukturmodell der Existenz zeichnet spezifische therapeutische Schritte vor, um die existentielle Entwurzelung zu überwinden und mit dem Einsatz „unspezifischer“ Faktoren wie Dialog und Begegnung die personalen Funktionen wieder zu mobilisieren.Schlüsselwörter Trauma; Posttraumatische Belastungsstörung; Existenzanalyse; Existentielle Grundstrukturen; Personale Existenzanalyse.
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Veröffentlicht
01.07.2007
Zitationsvorschlag
Längle, A. (2007). Trauma und Existenz. Psychotherapie-Wissenschaft, (3), 109–116. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/116
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