Die Bedeutung der Übertragung und Gegenübertragung im Alltag und in der Psychotherapie

Autor/innen

  • Hans Holderegger

Abstract

Es geht in der vorliegenden Arbeit darum, zu zeigen, wie hilfreich das Konzept von Übertragung und Gegenübertragung für das Verstehen von komplexen Beziehungssituationen sein kann – im Alltag und in der Psychotherapie. Die Übertragung verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und macht verständlich, welchen Einfluss vergangene Konflikte und Traumata auf unser tägliches Leben haben. An verschiedenen Beispielen, einer  Konfliktsituation zwischen Lehrer und Schüler, einer Vaterübertragung im Lehrerzimmer, einer Ehekrise und einer direkten Trauma-Übertragung durch eine Suiziddrohung gegenüber dem Therapeuten, wird zudem gezeigt, welche Rolle das Erkennen der Gegenübertragung zur Lösung der erwähnten Konfliktsituationen beiträgt. Die Trauma-Übertragung zeigt deutlich, dass abgespaltene, dissoziierte innere Szenen immer wieder ins aktuelle Leben einzubrechen drohen, im Sinne eines Drangs nach Weiterentwicklung erstarrter Affekte und innerer Bilder.

Schlüsselwörter: Übertragung, Gegenübertragung, Trauma-Übertragung, Dissoziierung, Inszenierung vergangener Szenen, Drang nach Weiterentwicklung

Autor/innen-Biografie

Hans Holderegger

Dr. phil. Hans Holderegger ist Psychoanalytiker und Supervisor in freier Praxis in Zürich, Dozent am Freud-Institut in Zürich und am Schweizer Institut für Psychotraumatologie (SIPT), zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Trauma, Traumatherapie und Adoleszenz

Veröffentlicht

31.07.2014

Zitationsvorschlag

Holderegger, H. (2014). Die Bedeutung der Übertragung und Gegenübertragung im Alltag und in der Psychotherapie. Psychotherapie-Wissenschaft, 4(1), 35–42. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/161