Originalarbeit (Titelthema)
Lisa Schmuckli, Patrick Gross
Der Herr ist nicht Frau in seinem eigenen Hause: psychoanalytische Fragmente zur Thematik der trans*Identität
Zusammenfassung: Die Ausführungen des Artikels basieren auf einem Seminar, das die beiden Autor_innen am Psychoanalytischen Seminar Luzern im Frühjahr 2016 durchgeführt haben. Das Seminar konzentrierte sich einerseits auf eine durchaus kritische Lektüre grundlegender Texte zu Transsexualität und ihrer Diskussion. Insbesondere ging es um die soziokulturelle, normative Herstellung von Geschlechtsidentität, um die radikal subjektive Durchquerung solcher gesellschaftlichen Vorstellungen in der psychosexuellen Entwicklung und um den unbewussten Mechanismus von Verlötung. Anderseits fokussierten sich die Teilnehmer_innen in den Fallarbeiten auf Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene als Cis-Therapeut_innen in der psychotherapeutischen Arbeit mit Trans-Patient_innen. Dabei wurde über Transition und den damit einhergehenden Bruch diskutiert, über die Angst gesprochen, es könnte herauskommen, und ebenso war der unteilbaren Schmerz und die mitteilbare Einsamkeit der Rede wert. Zudem wurde der Voyeurismus als zentrales Übertragungsphänomens benannt.
Schlüsselwörter: psychisches Geschlecht, Verlötung, Transition, sozialer Tod und Bruch, Abwehr der Cis-Therapeut_innen
The ruler is not mistress of his own house: Psychoanalytical fragments with respect to the thematic: trans* Identity
Summary: This submission is based on a seminar given by both authors at the Psychoanalytical Seminar Lucerne PSL early 2016. The seminar concentrated on the one hand on a thoroughly critical presentation of reading matter of fundamental texts relating to trans-sexuality and their discussion. In particular, it was about socio-cultural, normative “construction” of gender identity, about radical subjective crossing of such societal conceptions in psycho-sexual development and the unconscious mechanism of fusion. On the other hand, the participants, as Cis-therapists in their psychotherapeutic work with trans-patients, focused in the case studies on transference and counter transference phenomena. Thereby transition and the accompanying breach were discussed, fear was spoken about, it could emerge, and similarly the inseparable pain and the communicable loneliness were worth mentioning. In addition, voyeurism is enumerated as a central transference phenomenon.
Key words: psychological gender – fusion – transition – social death and breach – cis-therapists‘ defences
Il padrone non è padrona in casa propria: Frammenti psicoanalitici relativi alla tematica: trans*identità
Riassunto: Queste esposizioni si basano su un seminario psicoanalitico che i due autori hanno tenuto in occasione del Psychoanalytisches Seminar Luzern PSL nella primavera del 2016. Il seminario si è concentrato da un lato sulla lettura senz'altro critica di testi fondamentali dedicati alla transessualità e alla loro discussione. In particolare, sono stati esaminati la "creazione" socioculturale e normativa dell'identità sessuale, l'attraversamento soggettivo radicale di tali concezioni sociali nello sviluppo psicosessuale e il meccanismo inconscio della saldatura. Dall'altro, per quanto riguarda il trattamento dei casi, le/i partecipanti si sono dedicati ai fenomeni di trasmissione e controtrasmissione in quanto cis-terapeuti nel lavoro psicoterapeutico con pazienti trans. In quest'ambito sono stati discussi la transizione e la relativa rottura, la paura di essere scoperti nonché il dolore incondivisibile e la solitudine comunicabile. Inoltre è stato nominato il voyeurismo come centrale nel fenomeno di transfert.
Parole chiave: sesso psichico – saldatura – transizione – morte sociale e rottura – difesa dei cis-terapeuti
Diese Ausführungen basieren auf einem Seminar, das die beiden Autor_innen am Psychoanalytischen Seminar Luzern im Frühjahr 2016 durchgeführt haben. Im Seminar konzentrierten wir uns einerseits auf eine durchaus kritische Lektüre grundlegender Texte zu Transsexualität der letzten Jahre und ihre Diskussion. Anderseits fokussierten wir uns in den Fallarbeiten auf Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene bei uns als Cis-Therapeut_innen in unserer psychotherapeutischen Arbeit mit Trans-Patient_innen. Mit diesem Text versuchen wir, einzelne Momente der theoretischen Diskussion festzuhalten und Aspekte der Gegenübertragungen von Cis-Therapeut_innen zu problematisieren.
Annäherung
In seiner 18. Vorlesung notiert Sigmund Freud (1969, S. 284) in der ihm eigenen Präzision: „Die dritte und empfindlichste Kränkung aber soll die menschliche Grössensucht durch die heutige psychologische Forschung erfahren, welche dem Ich nachweisen will, dass es nicht einmal Herr ist im eigenen Hause, sondern auf kärgliche Nachrichten angewiesen bleibt von dem, was unbewusst in seinem Seelenleben vorgeht“. Das Ich, bedrängt vom Es und begleitet oder kontrolliert vom Über-Ich, stellt sich Freud hier vor als einen Herrn, der sich als autonomer Steuermann seines eigenen Lebens wähnt. Dieser Herr fantasiert sich als Beherrscher seines Unbewussten und als ein von seiner Vernunft geleiteter Mensch. Und wenn sich „der Herr“ sicher ist, eine Frau zu sein?
Verkörperung von Geschlechtsidentität: ein Dilemma
Das „Bulletin“ der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse veröffentlichte 2014 einen Artikel mit dem grellen Titel: „Der unendliche Stillstand der Psychoanalyse: Bemerkungen zu ‚Die endliche und die unendliche Analyse‘ von Sigmund Freud (1937)“ und widmete sich den Fragen sexueller Orientierungen. Die Fragen, die aufgeworfen wurden, drehten sich um die verpassten Konzeptionen sexueller Entwicklungsmöglichkeiten seitens der Psychoanalyse. Fehlen theoretische Konzepte und Diskussionen, hat dies Auswirkungen auf unsere alltägliche klinische Praxis als Psychoanalytiker_innen – und zwar in der Wiederholung von blinden Flecken: Wiederholen wir bewusst und unbewusst in unserer beruflichen Arbeit die scheinbar offensichtliche, zwingende psychosexuelle Entwicklung des Buben zum Mann und des Mädchens zur Frau? Perpetuieren wir unbesehen Leid verursachende psychische Norm-Entwicklung? Tragen wir zur Installation der Hetero-Normativität mit unserer Arbeit bei? Zementieren wir unter dem Einfluss der eigenen blinden Flecken die psychosoziale binäre Geschlechterordnung? Gehört zu diesen blinden Flecken auch eine Verschärfung der eigenen Cis-Abwehr?
Für uns ist die Psychoanalyse als Theorie und die psychoanalytisch orientierte Therapie zwingend mit Konflikthaftigkeiten ebenso wie mit Befreiungsgedanken, Enttabuisierungen und mit Selbsterkenntnissen verbunden. Es geht auch darum, Unbewusstes zu symbolisieren und noch nicht Gedachtes zu denken zu versuchen, um zu verhindern, dass aus Ungedachtem automatisch Undenkbares wird (Rohde-Dachser, 1991, S. 38ff). So dass sich uns die Frage stellt: Wie können wir Cis-Psychoanalytiker_innen trans*idente und geschlechtervariante Menschen in ihrer Entwicklung zu sich hin begleiten? Wie können wir Menschen, die keine Norm-Entwicklung vom Bub zum Mann oder vom Mädchen zur Frau durchlaufen, wie können wir offen werden und es auch bleiben für Menschen mit nicht normativen psychosexuellen Entwicklungen?
Wenn wir uns im Folgenden mit dem Phänomen der Transidentität beschäftigen, ist es uns wichtig, die in den 1950er Jahren von Money und seinen Mitarbeitern (Money et al., 1955; Money, 1955) eingeführte Unterscheidung zwischen einem biologischen Geschlecht (sex) und einem psychosozialen Geschlecht (gender) stets im Auge zu behalten. Zur Abgrenzung des genitalen Geschlechts von den erotischen Aktivitäten und den kulturell, historisch bedingten Geschlechtsrollen führte Money den Begriff der Geschlechtsrolle (gender role) ein. Unter der Geschlechtsrolle verstehen wir seit der nachhaltigen Ausdifferenzierung zwischen „sex“ und „gender“ im Sinne von Richter-Appelt (2012, S. 22) „die Gesamtheit der kulturell erwarteten, als angemessen betrachteten und zugeschriebenen Fähigkeiten, Interessen, Einstellungen und Verhaltensweisen des jeweiligen Geschlechts. Sie unterliegen einem Wandel innerhalb der und zwischen den Kulturen.“ Die Unterscheidung von „sex“ und „gender“ erlaubte es folglich, zu untersuchen und aufzuzeigen, wie soziale Konstruktionen – Geschlecht, Körper, Rollen, sexuelles Verhalten, soziale Zugehörigkeiten etc. – entstehen, wie Geschlechterrollen und -verhalten auch Fragen der sozialen Macht aufwerfen und wie diverse Gruppierungen gegen normatives Verhalten (beispielsweise Zwangsheterosexualität) aufbegehrten (Honegger & Arni, 2001). Wichtig ist zudem, dass die kategoriale Differenzierung von „sex“ und „gender“ nicht nur als kulturelle, sondern auch als sozioökonomische erfasst wird. Denn wie sonst sollten wir einen geschärften Blick für das erhöhte Armutsrisiko, für die überdurchschnittlich hohe Suizidrate der trans*Menschen, für die Ausgrenzungen von Flüchtlingen mit trans*Hintergrund erhalten (Emcke, 2012; RosaRot, 51, 2016)?
Von den erwähnten Dimensionen der Geschlechtlichkeit, die vormals unhinterfragt zusammenfielen, gilt es im Weiteren die folgenden Begriffe abzugrenzen und sie voneinander zu differenzieren, nämlich die sexuelle Identität einer Person (subjektives Erleben als hetero-, homo-, bi- oder asexuell), die sexuelle Präferenz (von wem oder was wird eine Person sexuell erregt) und die sexuelle Orientierung (im Sinne einer Partner_innenwahl).
Das Phänomen der Transidentität umschreibt das subjektive Erleben, im „falschen Körper“ gefangen zu sein und an einer Nichtübereinstimmung zwischen psychischer und somatischer Geschlechtsidentität zu leiden. Das körperliche Geschlecht und das psychisch erlebte Geschlecht klaffen auseinander; die Geschlechtsidentitätsbildung ist konfliktreich(er) und erschwert – was gerade in der Pubertät zu massiven psychischen, familiären und sozialen Problemen führen und die Herausbildung und Festigung einer eigenen Geschlechtsidentität massiv belasten kann.
Transidentitäten rütteln vielfältig an gesellschaftlichen, selbstverständlich geltenden Normen und stellen das unhinterfragte, sogenannt eindeutige Mann- oder Frausein, klar codierte Männer- und Frauenbild ebenso in Frage wie unter dem heteronormativen Primat stehende Zwangsheterosexualität. Und auch die in diesem gesellschaftlichen Umfeld gewachsene körperliche Geschlechts- und erlebte sexuelle Identität der Cis-Therapeut_innen werden im Kontakt mit trans*Menschen laufend mehr oder weniger offensichtlich oder subtil infrage gestellt.
Die Verkörperung einer Geschlechtsidentität führt dann in ein Dilemma, wenn das somatische und das psychische Geschlecht divergieren. In seiner Autobiografie schreibt der Gynäkologe Niklaus Flütsch (2014, S. 101): „Wir Transmenschen befinden uns in einer Zwickmühle. Wir können versuchen, das seelische Geschlecht dem körperlichen anzugleichen oder das körperliche Geschlecht dem seelischen. Was ist ethisch vertretbar? Müssen wir uns dem Diktat des körperlichen, materiellen Geschlechts beugen, die Seele in ihre Hülle zwingen und diese Nichtübereinstimmung bis ans Lebensende ertragen? Oder dürfen wir den Körper der Seele unterordnen und korrigierend in die Natur eingreifen?“
Wer ist wie? – Über Verlötungen
Haben sich Fragen zu trans*Identitäten nicht auch etwas entspannt angesichts der gesellschaftlichen Aufweichung der scharfen Grenzen dessen, wie Mann- und Frausein gelebt werden kann und interpretiert wird? Viele Menschen kokettieren mit einer gewissen Offenheit hinsichtlich ihrer eigenen Geschlechtsidentität und sexuellen Orientierung, betonen, dass sie nicht mehr genau wüssten, was ein Mann und was eine Frau sei, oder merken an, dass sie nicht mehr willens seien, sich der binären Geschlechterordnung zu unterwerfen. Das (soziale, ökonomische) Spiel zwischen den Geschlechtern und mit den Geschlechterrollen hat sich zu Experimenten mit einer Vielzahl von möglichen Geschlechtsidentitäten verlagert. Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung sind individuelles Erleben und zugleich ein kulturell-gesellschaftliches Ereignis – zentraler Ort des Konfliktes und der Widersprüche. Verschärft werden diese Konflikte angesichts der Subjekthaftigkeit des Sexuellen, der reklamierten Selbstbestimmung gerade der eigenen, gelebten Sexualität und der gesellschaftlichen Normierungen bei gleichzeitig wirksamer, subkultureller Auflösung dieser Normierungen (Sigusch, 2013; Sichtermann, 1987).
Was immer wieder (aktiv oder passiv) übersehen wird: Bereits Freud (1974, S. 235, Anm. 2) war sich sicher, dass sich keine gesicherten Antworten auf die Frage „Wer ist wie?“ finden und geben lassen: „Wir sind gewohnt zu sagen, jeder Mensch zeige sowohl männliche als weibliche Triebregungen, Bedürfnisse, Eigenschaften, aber den Charakter des Männlichen und Weiblichen kann zwar die Anatomie, aber nicht die Psychologie aufzeigen. Für sie verblasst der geschlechtliche Gegensatz zu dem von Aktivität und Passivität, wobei wir allzu unbedenklich die Aktivität mit der Männlichkeit und die Passivität mit der Weiblichkeit zusammenfallen lassen (…). Die Lehre von der Bisexualität liegt noch sehr im Dunkeln, und dass sie noch keine Verknüpfung mit der Trieblehre gefunden hat, müssen wir in der Psychoanalyse als schwere Störung verspüren.“ Freud betont ein Unbehagen, dass in der (westlichen) Kultur selbstverständlich aktiv mit männlich und passiv mit weiblich konnotiert wird. Er konnte jedoch noch nicht sehen, wie sich seine Triebtheorie mit einem Konzept der Bisexualität zusammenfügt. Gsell und Zürcher (2011) erforschen diese Lücke und stellen die Hypothese auf, dass der grundlegende Dualismus der menschlichen Psyche darin besteht, dass jeder Triebwunsch zwei Richtungen kennt, nämlich ein aktives und ein passives Triebziel. Jener Triebwunsch, der ein aktives Triebziel verfolgt, will schliesslich aktiv genital penetrieren; jener Triebwunsch, der ein passives Triebziel verfolgt, will schliesslich passiv genital penetriert werden. Und die Erfüllung des Triebwunsches ist an den Körper (als materiellen Ort) des Triebes gebunden. Das heisst: Das anatomische Geschlecht erschwert oder erleichtert die Erfüllung der aktualisierten Triebwünsche, schafft also Unlust oder Lust und generiert gleichermassen auch einen unerfüllbaren Organwunsch. Die anatomische Gegebenheit (männlicher oder weiblicher Körper), der Triebwunsch und das Triebziel (aktiv oder passiv) verschmelzen, führen zu Lust oder Unlust und fordern eine subjektive Interpretation. Allerdings ist diese subjektive Interpretation kulturell eingebettet. „Eine der ersten Bedeutungen, die solchermassen psychisch generiert wird, ist die unbewusste Verlötung der Vorstellungsinhalte von weiblich und männlich mit der passiv-genitalen resp. aktiv-genitalen Triebposition“ (Gsell & Zürcher, 2011, S. 723). Die unbewussten Vorstellungsinhalte manifestieren sich in mehr oder weniger subtilen Vorurteilen hinsichtlich Geschlechterdifferenz und hinsichtlich dessen, was man mit „weiblich“ und „männlich“ kulturell konnotiert. Angesichts dieser (möglichen und konkreten) psychischen Konflikte und Widersprüchlichkeiten wird deutlicher, wie komplex es ist, seine_ihre Triebwünsche und Triebziele zu symbolisieren, seine_ihre sexuelle Identität zu entwickeln, seine_ihre eigene sexuelle Orientierung zu finden und sein_ihr eigenes Frausein oder Mannsein zu verkörpern und zu leben. Und diese unbewussten und auch kulturell verankerten Verlötungen erschweren nicht nur den trans*identen Menschen ihre individuelle Transition, sondern auch den Cis-Therapeut*innen eine möglichst unverstellte Wahrnehmung.
trans*Menschen öffnen mit ihrer Transition zwangsläufig und häufig keineswegs intendiert einen intermediären Raum zwischen den Geschlechtern. Während der Transition eröffnet sich ein steiniges und unwirtliches Tal zwischen den Gipfeln von Männlichkeit und Weiblichkeit. Dieses unkartografierte Tal zwischen den Geschlechtern ist häufig sowohl für die trans*Menschen selber als auch für ihre Begleiter_innen ein ausserordentliches, und es erstaunt darum auch nicht, dass sich trans*Menschen und mit ihnen häufig auch ihre Cis-Therapeut_innen möglichst schnell von einem zum anderen Gipfel bewegen möchten, nicht zuletzt, um wieder einen Überblick zu erhalten und so für sich Eindeutigkeit herstellen zu können. So erklärt sich Burzig (1982) den starken Sog zur Übernahme des Wunsches nach Geschlechtsangleichung, mit dem sich die Therapeut_innen häufig konfrontiert sehen. Burzig (1982, S. 854) schreibt, dass „wir mehr oder weniger bewusst eine gute Einfühlung dafür haben, wie schlimm es für das eigene Identitätserleben sein muss, keinem der beiden Geschlechter sich wirklich zugehörig zu fühlen, also im Niemandsland oder – genetisch gesehen – im Vorfeld zu hausen. Diese Einfühlung könnte uns motivieren, die Patienten ‚herauszuholen‘ und der Qual durch eine andere ‚Uniform‘ ein Ende zu machen“. In die Bergmetapher übersetzt hiesse dies, dass wir Therapeut_innen sozusagen als Bergführer_innen von trans*Menschen nur einen, nämlich den direkten Weg zwischen den Gipfeln kennen, den wir und die Klient_innen – vor dem Hintergrund der eigenen Angstabwehr – möglichst schnell zurückzulegen haben, nämlich jenen von Mann zu Frau oder von Frau zu Mann. Dieser Pfad wurde nicht zuletzt durch die Medizin und ihr nachfolgend auch durch die Rechtsprechung zunehmend geebnet und zu einem entsprechend der binären Geschlechterordnung leicht begehbaren Wanderweg ausgebaut. Als leichter Wanderweg vom einen zum anderen Gipfel stützt er nicht nur die binäre Geschlechterordnung und die Illusion der Eindeutigkeit eines Geschlechts, sondern befeuert auch die Allmachtfantasien der Cis-Therapeut_innen.
Der von Gsell und Zürcher eingeführte Begriff der „Verlötung“ verdeutlicht noch einen anderen Aspekt. Die Konstellationen aktiv–männlich und passiv–weiblich sind derart stark psychisch verschmolzen und kulturell verankert, eben: verlötet, dass eine Aufweichung nur über das Bewusstmachen gelingen kann. Folglich sind auch die Gleichsetzungen von männlichem Körper mit Mann und weiblichem Körper mit Frau eine psychosoziale, kulturelle Normierung, die als selbstverständliche, unbefragte Verlötung bis ins Unbewusste verankert ist. „Indem der Transsexualismus beweist, dass auch die Geschlechtlichkeit ein kulturell Zusammengesetztes und psychosozial Vermitteltes ist, fallen Körpergeschlecht und psychosoziale Geschlechtsidentität bei den ‚Normalen‘, die bisher die einzig ‚Gesunden‘ waren, nicht mehr fraglos zusammen. Das aber geht ans kulturell Eingemachte“ (Sigusch, 2013, S. 244). Das eigene Verhältnis zum eigenen Körper, zum eigenen Geschlecht, zur Geschlechtsidentität und ebenso zur sexuellen Orientierung wird kulturell vermittelt. Wir sind mit anderen Worten schon immer in Bedeutungszusammenhängen gefangen und der Wirksamkeit der vielfachen Verlötungen ausgesetzt.
Wer ist wie? Im Alltag erblicken wir Männer, Frauen, Kinder, ältere Menschen, wir teilen ein, ordnen, fantasieren Sexualitäten hinzu, schaffen so Sicherheiten, Ein- und Ausgrenzungen. Man sieht spontan, was man eben sehen „will“, das heisst: auf den ersten, spontanen Blick wird das Richtige, Korrekte illusioniert, eine Eindeutigkeit spekulativ hergestellt und solcherart mögliche Irritationen aufgrund dessen, was man wahrgenommen hat, übersehen. (vgl. Schneider, 1994; Welsch, 1990) Erst auf einen zweiten Blick können diese Formen von Illusionen, Täuschungen, auch Vorurteile bewusst werden, um in der Folge umso deutlicher all jene Irritationen zu erfahren, wenn sich diese Geschlechter- und Gesellschaftsordnung nicht auf den ersten Blick erfüllt. Just diesen Irritationen nachzugehen ist für uns eine Möglichkeit, die Verlötungen und die damit einhergehenden Vorurteile bewusst zu machen.
Phoenix aus der Asche: sozialer Tod und neu geschaffene Eindeutigkeiten
Eine knapp 20-jährige trans*Frau schildert ihren ersten Arbeitstag in einem grossen Altersheim, sie freut sich und ist auch nervös, sie wünscht sich eine längere Anstellung, um daheim ausziehen zu können. Am ersten Tag wird sie von einer entfernt bekannten Frau als trans*Frau zwangsgeoutet, sie gerät in Panik, verlässt den Arbeitsplatz und verliert am ersten Tag ihre Anstellung.
Eine trans*Frau macht ihr Coming-out nach der Familienphase. Die Noch-Ehefrau reagiert verletzt und verletzend und fordert sofort, dass sie auszieht und den Kontakt zu den gemeinsamen Kindern abbricht.
Ein trans*Mann reagiert unmittelbar sehr zornig und mit Gesprächsabbruch, wenn es um seine Zeit vor der Transition geht.
Auf zwei Momente möchten wir mit diesen knappen Vignetten die Aufmerksamkeit lenken, nämlich auf die erstrebte Eindeutigkeit nach der Transition und den sozialen Tod, das heisst, auf den Bruch mit der Vergangenheit, der mit der Transition einhergeht und eine oft nur schwer zu ertragende, jedoch mitteilbare Einsamkeit evoziert.
Die kulturelle Dualität von männlich und weiblich verläuft bei einer trans*identen Person quer durch sie hindurch, und die Transition stellt wieder eine Eindeutigkeit her oder stellt erstmals eine Eindeutigkeit her: jetzt ist sie_er endlich ganz Frau oder ganz Mann. Die Eindeutigkeit der Erscheinung und vor allem der Fremdwahrnehmung ist meistens eines der zentralen Kriterien der Transition und eines gelungenen Passing.
Als Cis-Therapeut_innen erleben wir in den Begleitungen und Therapien von trans*identen Menschen ihre Transition häufig als eine Art „sozialen Tod“: Während der Transition findet eine Metamorphose statt, in der die Person mittels Hormontherapien und chirurgischen Eingriffen den Körper an das Geschlecht der Seele angleicht, mittels Mode, Schminke, Sport, Sprach- und Verhaltenstraining die eigene Vorstellung von Frau- oder Mannsein verfeinert und sich sowohl zeitlich als auch optisch von der eigenen Vergangenheit distanziert. Viele Personen, die ihre Transition durchlebt haben, wollen – so eine wiederkehrende Erfahrung unserer therapeutischen Arbeit – ihre eigenen Vorgeschichten nicht oder kaum mehr zu sich gehörig begreifen, wollen „das Alles“ hinter sich lassen. Zugleich ist da diese Furcht, „es“ könnte wiederentdeckt werden. So scheint der oben angesprochene leichte Wanderweg auf seltsame Weise verschüttet. Es gibt offensichtlich keine Brücke, die die beiden Berggipfel „Geschlecht“ und zugleich die eigene Zeitlichkeit von vorher und jetzt verbinden könnte (höchstens eine äusserst minime Vermittlung), sondern einen Abbruch. Auffallend ist, dass dieser Bruch sozial, von aussen erzwungen werden kann und ebenso intrapsychisch vollzogen wird. Dieser intensive Wunsch, die Vergangenheit zurückzulassen, lieber noch: ungeschehen zu machen, impliziert einen Bruch im Selbstverhältnis ebenso wie die Fantasie einer Selbsterfindung: wie Phoenix aus der Asche wird der verloren geglaubte Wunsch nun endlich erfüllbar, das Leben im seelisch gefühlten Geschlecht kann mit der Auferstehung beginnen. Die erlittene Vergangenheit gilt als verbrannte Erde, nicht mehr begehbar, attraktiv ist nur noch die Zukunft mit ihren fantasierten Versprechen. Und just in diesem Moment ist eine grosse Einsamkeit wieder erfahrbar. Denn Einsamkeit wird von den trans*identen Personen vor und nach der Geschlechterangleichung stark erlebt. Den Weg zur eigentlichen Geschlechtsidentität muss die trans*Person letztlich alleine gehen; die Cis-Therapeut_innen bleiben in ihrer eigenen, kontinuierlich vertrauten Geschlechtsidentität zurück. Der Schmerz ist wohl unteilbar, nicht jedoch die Einsamkeit. Sie ist teilbar und wohl auch mitteilbar: Der trans*idente Mensch ebenso wie der_die Cis-Therapeut_in erleben eine differente und zugleich oft schmerzhafte Einsamkeit. Zwar ist die Transition eine eigene kreative psychosoziale Leistung, sich im ersehnten Geschlecht neu zur Welt zu bringen, begleitet von Fantasien einer konflikt- und leidfreien, glücklichen Zukunft, da nun ja das Geschlecht das Wunschgeschlecht ist. Verdrängt wird zugleich der unauflösbare Konflikt, überhaupt ein Geschlecht zu verkörpern, eine sexuelle Identität zu entwickeln und eine sexuelle Orientierung zu wählen – und damit mit einer Begrenzung der Selbsterfindung konfrontiert zu werden und begrenzt zu bleiben.
Phoenix aus der Asche: diese Assoziation führt uns zur Frage, ob eine Transition zwingend mit diesem Bruch – von der Geschlechtsidentität folglich auch teilweise in der sexuellen Identität, im Biografischen – verbunden ist, ein Bruch, den wir als sozialen Tod kennzeichnen. Wir stellen die Hypothese auf, dass dieser soziale Tod, die damit einhergehende tiefe Einsamkeit kompensiert (oder versuchsweise geheilt) wird, und zwar mit Anpassungsleistungen an normative Vorstellungen von Mann- und Frausein. Diese Anpassungsleistungen können als Herstellung von Zugehörigkeit zu einem der beiden Geschlechter und folglich als Selbstvergewisserung verstanden werden. Ort des Durcharbeitens wird der Körper selbst. Erinnerungen an die vorherige Zeit werden unterdrückt, sie wiederholen sich unbewusst und kehren als kontrafaktische Anpassungsleistungen ebenso wie als Angstabwehr und als Ängste zurück (Freud, 1975). „Es“ könnte entdeckt werden … Dieses „Es“ umfasst den Geschlechtswandel, das permanent Fragile der Geschlechtsidentität und auch die Möglichkeit, die herkömmliche sexuelle Orientierung zu überschreiten. Diese Ängste sind für Cis-Therapeut_innen wiederum Irritation und Befremdung. Die vordergründig als sicher erlebte Geschlechtsidentität wird von aussen bezweifelt, befragt, gar zur Legitimation herausgefordert. Denn woher wissen denn die Cis-Therapeut_innen um die scheinbar fundamentale Gewissheit ihres eigenen Geschlechts?
Dem Blickregime entziehen: gegen einen kruden Voyeurismus
Ein knapp dreissigjähriger trans*Mann kommt in die Therapiestunde, erzählt von seiner Woche, fügt eine Erinnerung an die Operation zu seiner Mastektomie ein, berichtet von seinem Fitnessprogramm und hebt unerwartet sein T-Shirt hoch und fordert ultimativ: „Sehen Sie hin!“ Die Unmittelbarkeit des Zu-Sehen-Gebens des Körpers, dieser unmittelbar geschaffenen Intimität wiederum evoziert bei mir als Cis-Therapeutin den Wunsch, die Augen zu schliessen, mich zu distanzieren und mich meinen Fantasien hinzugeben, und, ebenso unmittelbar, meine Brüste zu berühren: Sind sie noch da?
Am WPATH-Kongress in Amsterdam gab es keine getrennten Toiletten. Einzig der Hinweis auf den Urimat liess noch die ersehnte Trennung (und Eindeutigkeit) zu. Das Betrachten der Wartenden vor den Toiletten (nicht vor dem Urimat) beflügelte meine Fantasie und mündete in die Frage: Hat er einen (Penis) oder hat er keinen, also: ist das ein trans*Mann oder nicht? Die aufgebaute angstbetonte Spannung reduzierte sich merklich bei der „Rückversicherung“, selber nicht „kastriert“ zu sein.
Der trans*idente Mensch gibt uns Cis-Therapeut_innen hier direkt körperlich, meist jedoch psychosomatisch, etwas zu sehen. In der Aufforderung „Schau hin!“ wird unser Blick gelenkt, wird das Visuelle dominant, werden zugleich die Fantasien angeregt. Denn im Sehen steckt mehr als ins Auge fällt. Das Auge, das sieht, sieht überschüssig, lässt Fantasien und Verlötungen gleichermassen mit sehen. Im Auge steckt mehr, als es sieht: nämlich ein „Es visualisiert“ (Schmuckli, 2006). Das Unbewusste visualisiert in unserem Blick unaufhaltsam mit und gibt so mehr zu sehen, als gezeigt wird. So entsteht ein Überschuss an Wahrnehmungen seitens Cis-Therapeut_innen, während der trans*idente Klient wohl eher die Eindeutigkeit seines nicht mehr weiblichen Körpers und sein erfolgreiches Passing demonstrieren wollte. Oder wollte er auch provozieren, also etwas pro voce, zur Sprache, bringen?
Woher kommt dieses Gefühl bei Cis-Therapeut_innen, in gewissen Momenten sich plötzlich voyeuristisch wahrzunehmen, eventuell es auch zu sein? Voyeurismus im Sinne von etwas heimlich sehen und dabei sexuell stimuliert zu sein oder gar in einer sexualisierten Atmosphäre gefangen genommen zu werden? Wie stellt sich in diesem Kontext subtil die Differenz zwischen Begehren als intensives Interesse am Austausch und Sexualisierung als Angstabwehr her? Wir behaupten, die Zweideutigkeit stellt sich immer dann ein, wenn das „Es visualisiert“ wirksam ist, wenn das, was gezeigt wird, auf den vorbewussten Wunsch trifft, noch etwas mehr sehen zu wollen, oder besser: sehen zu müssen, als der trans*idente Patient zeigt. Der trans*idente Patient zeigt seinen Körper, ob verhüllt oder für einen Augenblick unverhüllt, und die Cis-Therapeutin, der Cis-Therapeut sieht und vor allem fantasiert sich etwas dazu, was für sie_ihn unheimlich und zugleich begehrenswert, angstauslösend und irritierend ist. Sie_er sieht mehr und anderes als gezeigt wird.
Nun erlaubt es just dieser Voyeurismus, das herrschende Blickregime zu erkennen und zu überprüfen und somit die kulturelle Kodierung zu entdecken. Zentrale Momente des Voyeurismus sind einerseits die Fragen „Ist es eine Frau?“, „Ist es ein Mann?“, „Ist es echt?“ und andererseits die eigene sexuelle Rückversicherung, ich bin eine Frau, ein Mann mit sexueller Potenz.
An dieser Stelle drängt sich uns das phallische Thema des realen Penisverlusts, des realen Verlustes der Brüste und des Verlusts von Innenräumen, also einer geschlechtervarianten Kastration, förmlich auf. Die Möglichkeit und die Gefahr einer Kastration lässt sich nun weder von den trans*Menschen noch von den Cis-Therapeut_innen weiterhin ignorieren oder erfolgreich beiseiteschieben. Letztere reagieren darauf nicht selten mit der Tendenz, eigene Ängste im Gewand psychoanalytischer Konzepte (wie z. B. jenes des Gegenübertragungserlebens oder der projektiven Identifikation) am trans*identen Klienten projektiv abzuhandeln.
Die Kastration betrachten wir, mit Reiche übereinstimmend, trotz Psychochirurgie nicht konkretistisch. Entsprechend ist das Objekt der Kastration auch nicht mehr der Penis oder die Brüste, sondern die phallisch-narzisstische Integrität des_der einzelnen ebenso wie die Unantastbarkeit des geschlechterdifferenten Körperbildes. Entsprechend ist die Kastrationsangst für Reiche (2005, S. 139) „in erster Linie ein Konzept (und manchmal auch ein klinisch beobachtbares Phänomen), und aus diesem einfachen Grund gilt sie auch für beide Geschlechter, wenn auch in geschlechtsspezifischer Ausformung“.
Das, was die Kastration thematisiert, lässt sich wieder auffächern als komplexes Spiel von Neugier, Zu-Sehen-Geben, Mehr-Sehen-Wollen ebenso wie Dem-Blick-Entziehen-Wollen und Dazu-Fantasieren, von Angstabwehr und Voyeurismus und wohl auch von Scham und Beschämung. In dem Augenblick, in dem sich der trans*Mensch oder die Cis-Therapeut_innen zeigen, setzt das Spiel des Blickes und der Einschnitte ein. (Luis Bunuel hat in seinem Film „Le chien andalou“, Frankreich 1929, unter anderem auch auf dieses Spiel der Blickregime hingewiesen. Die Geschlechterdifferenz visualisiert Bunuel auch mit der Geste des Beschneidens: Der Mann schneidet mit der Rasierklinge ins Auge der Frau – zerstörte Integrität, Kastration, Schmerzen, ein geteilter, auch ein blinder Blick.)
In dieser offensichtlichen Geste des Coming-Out des trans*Mannes geht es möglicherweise weniger um ein Statement nach aussen als vielmehr um eine Selbstversicherung, um einen Prozess des Bewusstseins nach innen (Binswanger, 2011), um die Spannung zwischen eigener Wahrnehmung als trans*Mann und gesellschaftlichen dominanten Erwartungen (gerade dessen, was man sieht) zu mildern. Und so lässt sich wohl auch der Wunsch der Cis-Therapeutin, des Cis-Therapeuten, die Augen zu schliessen, verstehen als Versuch, wieder radikal – und ganz im Sinne Freuds – zu hören, was sich zeigt.
Autor_innen
Patrick Gross ist Psychoanalytiker und Psychotherapeut in Basel, Mitbegründer und Koordinator der Fachgruppe-Trans*, einer multidisziplinären Arbeitsgruppe für trans*Begleiter_innen in der deutschsprachigen Schweiz. Dozent am Ausbildungszentrum für Psychoanalytische Psychotherapie (AZPP) in Basel.
Lisa Schmuckli ist promovierte Philosophin und Psychoanalytikerin in Luzern. Sie arbeitet als Psychotherapeutin u.a. auch mit trans*Menschen und beschäftigt sich seit langem mit Gender-Themen. Sie ist Mitglied des Psychoanalytischen Seminars Luzern PSL.
Korrespondenz
E-Mail: gross.patrick@gmail.com
E-Mail: l.schmuckli@bluewin.ch
Literatur
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Money, J. (1955). An examination of some basic sexual concepts: the evidence of human hermaphroditism. Bulletin of the Johns Hopkins Hospital, 97, 301–310.
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